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Kein müdes eins zu null, sondern ein richtig eindeutiges Ergebnis: Mit 15 zu 38 Sekunden deklassiert die neue Chep-Viertelpalette mit dem Blue-Click-System ihren Vorgänger beim Display-Bau im Lager des Getränkeherstellers Eckes-Granini in Sachen Geschwindigkeit. Im Mittel. Für die Statistikfans: Median-Wert. Beim Statistik-Klassiker, dem arithmetischen Mittel, dem normalen Durchschnitt, fällt das Ergebnis noch eindeutiger aus: 16 zu 58 Sekunden ist die Blue-Click-Variante schneller aufgebaut als die Palette mit herkömmlicher Display-Befestigung. Die Fummelei mit den Laschen entfällt Allerdings ist der Wert nicht ganz fair, da er den in der Praxis vorhandenen Lerneffekt nicht ausreichend berücksichtigt. "Die Zeiten unserer Studie sprechen für sich", sagt Steffen Riedel, Leiter Logistik von Eckes-Granini Deutschland. Er hat das neue System zum Befestigen von Verkaufsdisplays auf Chep-Viertelpaletten bei sich im Lager für die Getränke-Neuheit "Die Limo" getestet. Für den Test musste eine erfahrene Copackerin je zehn Verkaufsdisplays mit Paletten-Mantel auf einer herkömmlichen Chep-Viertelpalette und auf der neuen Version mit dem Blue-Click-Befestigungssystem für Displays aufbauen. Bei der alten Befestigungsmethode lagen die Zeiten zwischen 28 und 105 Sekunden, bei der neuen zwischen 12 und 23 Sekunden. "Hätte das eine Aushilfe gemacht, wären die Zeitdifferenzen noch größer", schätzt Riedel. Der Grund: das neue System ist einfacher in der Handhabung, dadurch entfällt der sonst beim Displayblau übliche Lerneffekt. Früher ging Displaybau so: Palettenmantel vom Stapel nehmen, Mantel auffalten, gefalzte Laschen am unteren Rand nach innen falten, Mantel umdrehen und in die Halterungen des Plastik-Ladungsträgers einfädeln - an allen vier Seiten, ähnlich wie einen Faden in die Nähnadel. Heute geht das so: Palettenmantel vom Stapel nehmen, Mantel auffalten, gefalzte Laschen am unteren Rand nach innen falten, Mantel umdrehen und alle nach Falten noch Überstehenden Arretierungen auf einmal von oben gerade in die Nuten an der Palette drücken. Das Einfädeln ist es, was die Zeit kostet und das selbst ein geübter Displaybauer ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beschleunigen kann. Insgesamt, so Riedel, hat das neue Blue-Click-System drei Vorteile. Die Displays lassen sich nicht nur schneller aufbauen, auch das Rückpacken im Handel geht nach dem Abverkauf der Limos "deutlich einfacher und schneller". Früher ging das so: Palette mit der einen, Displaymantel mit der anderen Hand packen und kräftig auseinander reißen - einmal eingefädelt saß die Pappe sehr fest auf der Palette. Dabei bleiben abgerissene Reste des Displays in den Halterungen zurück, die es gilt, aus dem Ladungsträger zu pulen. Heute geht das so: Palette mit der einen, Displaymantel mit der anderen Hand packen und mit einem kurzen Ruck auseinander ziehen - die Arretierungen lösen sich leicht und rückstandsfrei aus den Nuten. In diesem Punkt schlägt Blue Click die herkömmliche Befestigung ebenfalls deutlich. "Beim Abbau im Handel beträgt der Zeitvorteil bis zu 72 Prozent. Die Zahlen sind durch die Refa bestätigt", sagt Christophe Campe, Geschäftsführer von Chep Deutschland. Refa, der Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung, ermittelt unter anderem Zeitabläufe von Arbeitsschritten. Teure Pappe eingespart Aber nicht nur Zeit, auch Kartonage kostet Geld. Und hier hat Logistik-Leiter Riedel den dritten Vorteil des neuen Befestigungssystems identifiziert: Die Arretierungen am Display sind deutlich kleiner als die bisher zur Befestigung an der Palette benötigten Laschen. Die Pappe kann der Einkauf von Eckes-Granini einsparen. "Das summiert sich wegen der Größe der Displays und der benötigten Anzahl auf einen nennenswerten Betrag. Die Kartonage wird schließlich in Gramm abgerechnet", erklärt Riedel. Von den etwa 310.000 Viertelpaletten im Warenausgang von Juni 2014 bis Juni 2015 waren rund 25.000 Displays mit Blue Click. Zudem ist "die neue Arretierung im Vergleich zur herkömmlichen Befestigung sehr viel stabiler", hat Riedel festgestellt. Für den Transport müssen Display und Palette aber wie gehabt zusätzlich mit Folie gesichert werden. Den Transport übernehmen mittelständischen Spediteure für Eckes-Granini (siehe Kasten oben). "In verschiedenen Versuchen haben sich Materialeinsparungen von bis zu 13 Prozent ergeben", rechnet Chep-Chef Campe vor. Sein Unternehmen hat das Blue-Click-System zusammen mit Industrie, Handel, Copackern und Verpackungsherstellern entwickelt. Nach den erfolgreichen Tests, unter anderem bei Eckes-Granini und durch Refa, soll das System mit der neuen Viertelpalette bis Mitte 2016 in ganz Europa ausgerollt sein. Alleine in Deutschland sind aktuell zwölf Millionen Viertelpaletten im Umlauf. Derzeit entwickelt Chep den Dolly weiter. Die neue Generation wird auf der gleichen Plattform basieren wie die Viertelpalette. Dann hat auch er die Blue-Click-Befestigung - auf das Ergebnis ließe sich sicher risikolos bei Buchmachern wetten. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Paletten www.verkehrsrundschau.de/dossiers Die Transportlogistik von Eckes-Granini Mittelständische Spediteure bevorzugt Die Eckes-Granini Deutschland Logistik arbeitet mit knapp 30 mittelständischen Speditionen und 3 externen Lagerdienstleistern zusammen. Im Durchschnitt werden täglich 120 Lkw verladen, in Spitzenzeiten sind es bis zu 200. Für die Transporte arbeitet der Getränkehersteller mit inhabergeführten, mittelständischen Spediteuren zusammen, die im Selbsteintritt fahren - mit manchen schon seit 50 Jahren. Die übernehmen Touren in festen Postleitzahlengebieten. Von der Zusammenarbeit mit Speditionskonzernen hat Eckes-Granini Abstand genommen. "Das hat nicht gut funktioniert", erinnert sich Steffen Riedel, Logistik-Leiter bei Eckes Granini. Bei deren Größe und Kundenzahl sei sein Unternehmen nur eines von vielen, was in der Hochsaison zu Problemen geführt habe. Zudem hätten die Konzerne meist keinen eigenen Fuhrpark mehr und würde nur noch auf Subunternehmer setzen. sv

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