Brunsbüttel. In Schleswig-Holsteins Häfen sind 2020 im Zuge der Corona-Krise fünf Prozent weniger Ladung über die Kaikanten gehievt worden als im Vorjahr. Die Umschlagsmenge lag bei 50,2 Millionen Tonnen, wie der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) am Dienstag mitteilte. Drastischer fiel der pandemiebedingte Rückgang im Passagierverkehr aus: Die Zahl der abgefertigten Passagiere an Nord- und Ostsee sank im Vorjahresvergleich um 47 Prozent auf rund sieben Millionen. Zeitweise waren Fähr- und Kreuzfahrtverkehr gänzlich ausgesetzt.
„Lieferketten konnten über die Häfen aufrechterhalten werden, so dass eine Versorgungssicherheit für Menschen und Unternehmen gewährleistet war“, sagte der GvSH-Vorstandsvorsitzende Frank Schnabel. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) bezeichnete die maritime Branche als „wichtiges Rückgrat der schleswig-holsteinischen Wirtschaft“.
Nach Angaben des Verbandes war Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr nach Hamburg und Bremen drittgrößter Hafenstandort Deutschlands. Insbesondere im 4. Quartal 2020 hätten die Häfen im nördlichsten Bundesland wieder deutlich steigende Gütermengen verzeichnet. Im Passagierverkehr werde mit einer beginnenden Normalisierung der Situation gerechnet. (dpa/ja)