Über die deutsche Anbindung des Ostseetunnels wollen Land, Bahn und Vertreter der Kommunen in Großenbrode (Kreis Ostholstein) beraten. Eine besonders große Herausforderung ist nach Angaben des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums der Bau eines kombinierten Straßen- und Eisenbahntunnels unter dem Fehmarnsund. Die alte Brücke über den Fehmarnsund wird den Verkehr des Ostseetunnels nicht bewältigen.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) kommt mit der nicht-öffentlichen Kommunalkonferenz einem Wunsch aus der Region nach. „Bis zur Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels verbleiben uns noch gut sechs Jahre, um einerseits die bestehende Fehmarnsundbrücke zu ertüchtigen und andererseits einen kombinierten Straßen- und Schienentunnel unter dem Sund zu errichten“, sagte Madsen der „Deutschen Presse-Agentur“. In Großenbrode gehe es unter anderem darum, die Zeitpläne der einzelnen Abschnitte transparent zu machen oder beispielsweise die Lärmschutzkonzepte für Straße und Schiene zu erläutern.
In Dänemark wird bereits gebaut
Dänemark baut bereits an dem 18 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnel. Er soll von 2029 an die dänische Insel Lolland und Fehmarn verbinden und die Fahrzeit deutlich verkürzen. Die Kosten dafür betragen nach Angaben des Bauherren Femern A/S 7,1 Milliarden Euro. Diese Kosten trägt Dänemark.
Die Kosten für einen Tunnel als Ersatz der alten Fehmarnsundbrücke bezifferte die Bahn ursprünglich auf 714 Millionen Euro. Früheren Angaben zufolge soll die alte Sundbrücke bis 2024 für ursprünglich veranschlagte 30 Millionen Euro saniert werden. Sie soll für Fußgänger, Radfahrer und langsame Fahrzeuge erhalten bleiben. Auf deutscher Seite sollen zudem bis 2029 die Zugstrecke Lübeck-Puttgarden sowie die Bundesstraße 207 ausgebaut und eine 380-Kilovolt-Stromtrasse verlegt werden. (tb/dpa)