Bern. Zu umständliche betriebliche Abläufe und Engpässe bei der Infrastruktur verursachen im Schienengüterverkehr zwischen der Schweiz und Italien teilweise lange Standzeiten an der Grenze. Das zeigt ein am 1. Dezember 2017 vom Bundesrat verabschiedeter Bericht. Probleme bei der Verzollung spielten demnach eine untergeordnete Rolle. Der Bundesrat stellte in seinem Bericht zudem fest, dass Maßnahmen für eine Verbesserung primär von den Eisenbahnunternehmen und Netzbetreibern ergriffen werden müssten.
Als Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoß der nationalrätlichen Verkehrskommission hat der Bundesrat einen Bericht über die Vereinfachung der Zollverfahren und Erleichterungen der grenzüberschreitenden Verkehrsabwicklung im Schienengüterverkehr mit Italien erarbeitet. Der Bericht basiert auf einer Studie, die zusammen mit den italienischen Behörden erstellt wurde.
Keine Standzeiten durch Verzollung
Die Studie zeige, dass die oftmals langen Standzeiten, etwa in Chiasso und Domodossola, hauptsächlich auf Unzulänglichkeiten in den betrieblichen Abläufen der Bahnen und Netzbetreiber zurückzuführen seien, weniger jedoch auf die Zollabwicklung. Diese Unternehmen seien gefordert, rasch Verbesserungen herbeizuführen. Der Bund könne Verbesserungen mittelfristig jedoch mit der Finanzierung von punktuellen Infrastrukturausbauten unterstützen.
Verbesserungen beim Grenzübertritt stellten eine wichtige Ergänzung zum Bestreben des Bundes dar, den Transitverkehr auf der Schiene mit dem Bau der Basistunnels der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) zu fördern, so der Bundesrat. Das Thema werde daher im Rahmen des Lenkungsausschusses Schweiz-Italien im Eisenbahnbereich weiterverfolgt.