Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in der 48. Kalenderwoche um 259 US-Dollar (244 Euro) beziehungsweise 89 Prozent auf 554 US-Dollar (523 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) emporgeschnellt. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um enorme 294 Euro beziehungsweise 99 Prozent auf 591 Euro pro TEU zu. Die angekündigten generellen Frachtratenerhöhungen für den 1. Dezember von durchschnittlich rund 1000 US-Dollar (944 Euro) konnten teilweise am Markt durchgesetzt werden.
Das Grundproblem aber bleibt bestehen. Die sinkende Nachfrage aufgrund des schrumpfenden globalen Wirtschaftswachstums und der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft sowie die Überkapazität besonders auf den Asien-Nordeuropa-Routen wird den Reederen noch länger Kopfzerbrechen bereiten. Derweil formiert sich eine neue Großallianz am Markt. Die französische Reederei CMA CGM führt exklusive Übernahmegespräche mit der Singapurer Reederei NOL. Das fusionierte Unternehmen würde laut der Londoner Financial Times nahezu die Größe der weltweit zweitgrößten Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC ) erreichen. Aufgrund der desolaten Marktlage werden wohl noch weitere Konsolidierungen anstehen.
Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste nahmen die Frachtraten nur leicht um 1,5 Prozent auf 883 Euro pro FEU zu. Auf den Routen zur US-amerikanischen Ostküste stiegen sie um 0,7 Prozent auf 1603 Euro pro FEU. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien expandierte gegenüber der Vorwoche um rund elf Prozent auf 535,22 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)