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Mehrere Reedereien heben Frachtraten zum 1. Dezember an

20.11.2015 13:21 Uhr
Mehrere Reedereien heben Frachtraten zum 1. Dezember an
Mehrere Reedereien - darunter CMA CGM - erhöhen die Frachtraten
© Foto: CMA CGM

Die Frachtraten sollen zum Jahresende deutlich anziehen. Die Reedereien leiden unter einer zu geringen Auslastung ihrer Schiffe.

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London. Die französische Reederei CMA CGM plant laut dem britischen Magazin The Loadstar eine generelle Frachtratenerhöhung von 950 US-Dollar (882 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Hapag Lloyd will 650 US-Dollar (603 Euro) pro TEU durchsetzen. Andere Reedereien wie die japanische Reederei “K” Line folgen mit 2000 US-Dollar (1856 Euro) pro FEU (40-Fuß-Standardcontainer) und die chinesische Reederei Cosco hofft ebenso eine Anhebung von 1000 US-Dollar (928 Euro) pro TEU im Markt umzusetzen.

Die Erhöhung vom 1. November von fast 1000 US-Dollar (928 Euro) hatte nur kurzen Bestand, da die Reedereien nicht genügend Fracht für ihre Schiffe akquirieren können. Die gehandelte Frachtkapazität sank im dritten Quartal gemäß der britischen Container Trades Statistics um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 Millionen TEU. Der Niedergang hielt auch im Oktober an. Durch die eingesetzten Megacontainerschiffe auf den Asien-Europa-Routen stieg die Kapazität dort um neun Prozent. Doch diese erreichen nur die geringsten Stückkosten pro Box und damit bessere Gewinnmargen, wenn sie einen ausreichenden Nutzungsgrad erzielen.

Auch das Füllen der Schiffe mit sogenannter Spot-Fracht -  Fracht, die zur sofortigen Verladung bereitsteht - mit weniger als 300 US-Dollar (282 Euro) pro TEU macht die Überfahrt nicht profitabler. Laut dem Geschäftsführer der Maersk-Gruppe, Nils Smedegaard Andersen, haben die niedrigen Tarife im dritten Quartal zu weiteren Servicekürzungen und Entlassungen geführt. Zudem wurden die Bestelloptionen für Megacontainerschiffe zurückgeschraubt. (rup)

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KOMMENTARE


Mannomann

28.11.2015 - 10:22 Uhr

Vergangene Dumping-und Volumenstrategien der erneut um Ratenerhöhungen kämpfenden Reeder haben zu desaströsen Einnahmesituationen geführt. Aufgeblähte Dumping-Finanzmärkte und schuldenfinanzierte Standortförderungen haben dazu stark beigetragen, daß Megaliner ohne jede langfristige operative Ertragsaussichten am Markt vorbei geordert wurden. Bei Auslastungen unter 68% fallen zu heutigen Margen enorme operative Unterdeckungen an. Sobald die im Kaufpreis einkalkulierten, völlig überhöhten, Anfangschartern wegfallen, staatliche Bausubventionionen auslaufen sind fällt diese Schiffsklasse ins Bodenlose - das ist heute schon abgesichertes Szenario. Keine Kommune, kein Land sollte bei diesen Aussichten in weitere Tiefwasserhäfen Steuergelder versenken, ausbaggern ohne klare kommunale G/V-Analysen. Wenn die Megacarrier-Spekulanten gleichzeitig auch die nur für dieses Schiffsklasse entstehenden Infrastrukturkosten finanzieren müßten, wäre sofort Schluß mit den "scale-up" Milchmädchenrechnungen. In Deutschland wurde der Mittelstand (ehem. KG-Kommanditisten) mit Hilfe uninspirierter Politik bereits weitgehend enteignet, die per EZB-Förderungen frisch aktivierten griechischen Investitionen ins operative Nichts werden irgendwann allgemein vom Steuerzahler finanziert.


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