Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in Kalenderwoche vier um 76 US-Dollar (rund 70 Euro) bzw. 14 Prozent auf 469 US-Dollar (433 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) gefallen. Damit lagen sie fast 60 Prozent niedriger, als in der vierten Kalenderwoche des Jahres 2015, berichtet das amerikanische Journal of Commerce. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um 130 Euro beziehungsweise 22,4 Prozent auf 451 Euro pro TEU ab. Beide Frachtraten haben somit den Anstieg zu Jahresbeginn wieder verloren.
Gemäß der Pariser Agentur Alphaliner befinden sich die Raten nun auf dem niedrigsten Niveau seit 2009 und werden bereits im ersten Quartal aufgrund der niedrigen Nachfrage weiter sinken. Der Internationaler Währungsfonds hat zudem seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft auf 3,4 Prozent in 2016 und 3,6 Prozent in 2017 nach unten korrigiert. Laut Peter Sand, Schifffahrtsanalyst vom Baltic and International Maritime Council (BIMCO) wird daher das globale Containervolumen nur um 3,5 bis 4 Prozent wachsen. Obwohl laut der Pariser Agentur Alphaliner in 2016 nur eine Million TEU an Schiffskapazität hinzugefügt wird, wird die Herstellung der Balance der Kapazität zwischen Angebot und Nachfrage beim heutigen Schiffsstilllegungsgrad noch einige Jahre benötigen.
Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste stiegen die Frachtraten leicht um 0,8 Prozent auf 1281 Euro pro FEU. Auf den Routen zur US-amerikanischen Ostküste nahmen sie um 1,9 Prozent auf 2276 Euro pro FEU zu. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 3,9 Prozent auf 591,51 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)