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Sanierung maroder Brücken kommt in Gang

11.11.2015 15:35 Uhr
Sanierung maroder Brücken kommt in Gang
Die Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden wird von einem Stützenwald getragen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Fredrik von Erichsen

Bröckelnde Brücken sind neuralgische Punkte der großen Verkehrsadern in Deutschland. Die Modernisierung soll jetzt Fahrt aufnehmen.

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Berlin. Nach jahrzehntelangem Verschleiß kommt die überfällige Sanierung maroder Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen zusehends in Gang. Von 2400 vorrangigen Projekten wird inzwischen gut die Hälfte für eine Modernisierung vorbereitet oder ist bereits fertig, wie aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums für den Bundestag hervorgeht. Aus einem Sonderprogramm des Bundes zur Brückenmodernisierung sind für dieses Jahr rund 360 Millionen Euro eingeplant. Es umfasst insgesamt zwei Milliarden Euro bis 2018 und bündelt größere Sanierungsvorhaben.

Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) betonte am Mittwoch anlässlich eines Treffens mit Länderbehörden und Ingenieuren: „Jede Maßnahme zur Sanierung einer Brücke, die Baurecht erhält, wird auch finanziert werden.“ Er rief die Länder auf, schnellstmöglich für diese Voraussetzung zu sorgen. „Brücken sind die sensibelsten Knotenpunkte unserer Infrastruktur.“ SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: „Wir arbeiten unter Hochdruck den Sanierungsstau ab.“ Die schwarz-rote Koalition will dem Erhalt grundsätzlich einen klaren Vorrang vor dem Aus- und Neubau geben.

Großteil geht nach Hessen

Aus dem Brücken-Sonderprogramm ging in diesem Jahr der Großteil von 145,8 Millionen Euro an Hessen. Hintergrund sind vor allem Schäden an großen Talbrücken im Zuge der Autobahn 45, heißt es in dem Bericht für den Verkehrsausschuss des Bundestags. Zudem sei das Land früh in Nachrechnungen und Planungen eingestiegen. Nordrhein-Westfalen erhielt in diesem Jahr 69,5 Millionen Euro, Bayern 49 Millionen Euro. Für kommendes Jahr sind insgesamt 450 Millionen Euro vorgesehen.

Viele der rund 39.500 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen sind älter als 40 Jahre. Ein großer Teil wurde schon in den 1960er bis 1980er Jahren gebaut, häufig als Spannbetonkonstruktion. Vor allem der stark gestiegene Schwerlastverkehr trägt zum Verschleiß bei. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen marode Brücken meist durch einen Neubau ersetzt werden.

Von den 2400 Vorrang-Projekten sind laut Bericht aktuell 41 Prozent „in Bearbeitung“ - das heißt, sie werden nachberechnet oder Arbeiten werden geplant oder schon umgesetzt. Fertiggestellt sind 17 Prozent.
Noch nicht bearbeitet werden die übrigen 42 Prozent.

Vorgesehen sind auch neue Technologien, um den Zustand von Brücken besser zu erfassen. Teil des geplanten „Digitalen Testfelds“ auf der Autobahn 9 in Bayern soll die Entwicklung eines Systems sein, bei dem mittels Sensoren Hinweise zu drohenden Schäden im Internet abrufbar sind.  (dpa)

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