Essen/Bremen. Der weltweite Containerumschlag ist im Februar laut einer aktuellen Schätzung von Wirtschaftsforschern deutlich eingebrochen. Der entsprechende Index fiel um 10,9 auf 102,5 Punkte, gaben das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) am Dienstag in Bremen bekannt. Das ist der stärkste jemals beobachtete monatliche Rückgang.
Auch der Wert für Januar wurde um 2,2 auf 113,4 Punkte nach unten korrigiert. Die beteiligten Institute machten vor allem den Handelskonflikt zwischen den USA und China für die Rückgänge verantwortlich. Die Folgen der Corona-Pandemie waren den Angaben zufolge bislang noch gering.
„Der Februar brachte einen noch nie da gewesenen Absturz des Containerumschlags“, sagte RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn. Für den März seien weitere Rückgänge zu erwarten. Aus Sicht des Leibniz Instituts spiegeln die bisherigen Daten aber nur die Anfänge der Virus-Krise wieder. Wegen bereits zu diesem Zeitpunkt aktiver Quarantäne-Maßnahmen in China seien viele Arbeiter nach dem chinesischen Neujahrsfest verspätet in die Häfen zurückgekehrt. Dies habe dort zu einem Mangel an Verladekapazitäten geführt, hieß es in er Analyse.
Für die für Ende April angekündigten Daten zum Monat März gingen die Autoren bereits von einem weiteren Rückgang beim weltweiten Containerumschlag aus. Die aufgrund der Corona-Krise gesunkene Industrieproduktion und die deshalb sinkenden Ein- und Ausfuhren dürften sich laut RWI dann „voll bemerkbar machen“. (dpa)