Moskau. In Russland soll ab 2012 eine pauschale LKW-Maut für die Nutzung des föderalen Straßennetzes eingeführt werden. Betroffen davon sind Lastwagen ab zwölf Tonnen Zuladung, erklärte Vizepremier Sergej Iwanow. Offen ist aber noch sowohl die Höhe wie auch die Art der Bezahlung.
Zunächst werden die Spediteure wohl eine Art Berechtigungsscheine für die Nutzung der Fernstraßen kaufen müssen. Später soll zu einem satellitengestützten Abrechnungssystem auf Basis des russischen GPS-Pendants Glonass übergegangen werden. Das Verkehrsministerium hat laut Iwanow bereits eine Ausschreibung für die Schaffung eines Maut-Überwachungssystems vorbereitet.
Die erwirtschafteten Mittel sollen der neuen staatlichen Fernstraßen-Gesellschaft "RosAvtoDor" zukommen. Für die Einführung der Maut hat sich unter anderem die russische Bahn RZD stark gemacht, die auf diese Weise ihre Konkurrenten auf der Straße ebenfalls mit einem Beitrag zur Infrastruktur-Unterhaltung belegt sehen will. In Wirtschaftskreisen wird die Gebühr jedoch als versteckte Steuererhöhung kritisiert. Auch sieht das Transportgewerbe zusätzliche Kosten für die Pflicht-Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem Glonass-Kontrollsystem auf sich zukommen. (ld)