Moskau (Russland). Der Aufsichtsrat der Russischen Eisenbahnen AG hat am 26. August die Gründungsunterlagen der Gütertochter OAO Vtoraya gruzovaya kompaniya (Die Zweite Güterbahn, kurz VGK) gebilligt. Das gab das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung bekannt.
„In seiner Sitzung hat der Aufsichtsrat die Gründung der Zweiten Güterbahn beschlossen, die mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Markt für Gütertransporte unter den Spitzenreitern in Russland landen wird“, sagte Aufsichtsratschef Alexander Schukow. Das neue Unternehmen sollen schrittweise 156.000 Güterwaggons aus dem Fuhrpark der Russian Railways erhalten. „Die Gründung der Zweiten Güterbahn wurde im Rahmen der Strukturreform der Eisenbahn beschlossen und zählt nach unserer Einschätzung zu den bedeutendsten Ereignissen der dritten Etappe der Reform“, sagte der Präsident der Russian Railways, Wladimir Jakunin. Das Projekt solle in acht Jahren schwarze Zahlen schreiben.
Die OAO Vtoraya gruzovaya kompaniya entsteht als ein universeller Gesamtnetz-Dienstleister mit eigenen Schienenbeförderungsmitteln, heißt es. Das neue Unternehmen werde sowohl im Einzelwagen- als auch im Ganzzugverkehr in ganz Russland tätig sein, aber auch Speditions- und sonstige Leistungen anbieten. Die Russian Railways ist als Gründer mit 100 Prozent minus eine Aktie an dem neuen Bahnfrachtunternehmen beteiligt. Zudem besitzt der russische Bahnkonzern eine Aktie an der nicht gewinnorientierten Organisation ANO Zheldorreforma. Das Grundkapital der VGK beträgt 46,4 Milliarden Rubel (ca. 1,2 Milliarden Euro). Der Fuhrpark des neuen Unternehmens besteht aus 180.142 Waggons.
Von 2010 bis 2012 will die VGK auf eine „Preisführerstrategie setzen und Preise unter dem Marktdurchschnitt anbieten“, heißt es in der Pressemitteilung. Es werde erwartet, dass der Anteil der VGK am gesamten Bahngüterverkehr bis zum Jahr 2015 auf 22 Prozent steige. (ak)