Leipzig/Halle. Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle will noch in diesem Jahr Kontaktbüros in der russischen Hauptstadt Moskau und in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai eröffnen. Damit soll die Region als internationale Logistikdrehscheibe besser vermarktet werden. "Wir brauchen dort jemanden, der regelmäßig in den einschlägigen Wirtschaftskreisen unterwegs ist", sagte der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks, Toralf Weiße, der Nachrichtenagentur dpa.
Der Auftritt bei Messen in Moskau und Shanghai sei auf großes Interesse gestoßen. Die Kenntnis über die Region sei häufig aber sehr gering. Man habe daher das Ziel, aus ersten Kontakten konkrete Wirtschaftsbeziehungen zu machen und verstärkt Warenströme nach Mitteldeutschland zu ziehen.
Das Netzwerk wurde 2008 auf Initiative der regionalen Logistik-Branche gegründet. "Wir wollen mit gebündelten Kräften die Region als Ansiedlungsort attraktiver machen", sagte Weiße. Aus 20 Gründungsmitgliedern sind inzwischen 70 Mitglieder mit 12 .500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro geworden. Die am weitesten entfernten Unternehmen sitzen in Hamburg und den Niederlanden.
Neben nationalen und internationalen Auftritten ist das Thema Personal zu einem Arbeitsschwerpunkt geworden. Weil es immer schwieriger werde, qualifizierte Fachkräfte zu finden, gehe das Netzwerk neue Wege und nehme die Ausbildung von Personal mit in die Hand, sagte Weiße. IDA - Integration durch Arbeit - heißt ein Programm innerhalb des europäischen Förderprogrammes ESF, mit dem Hartz-IV-Empfänger fit gemacht werden für Arbeiten in der Logistik-Branche.
Das Projekt wird durch die Puul GmbH Leipzig geleitet und durch die Städte Leipzig und Halle sowie die Arge Leipzig und die Arge Halle betreut. Das Netzwerk unterstützt die Projektträger in ihrer Arbeit. "Nachdem die Teilnehmer diverse Kurse durchlaufen haben, gehen sie in Gruppen zu zehn Leuten nach Rotterdam", sagte Weiße.
Zusammen mit niederländischen Partnern werden sie acht Wochen lang ausgebildet - in englischer Sprache - und dann über das Netzwerk vermittelt. Bisher waren das 62 Frauen und Männer. "60 Prozent von ihnen haben auf Anhieb den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft." Um die Abwanderung von Fachkräften einzudämmen, wolle das Netzwerk den Firmen zudem Expertenrat anbieten, etwa zum Thema familienfreundliche Unternehmen. (dpa)