Moskau. Die staatseigene russische Post könnte in absehbarer Zukunft in zwei unabhängige Betriebszweige geteilt werden – einer davon privatwirtschaftlich organisiert. Das russische Kommunikations- und Fernmeldeministerium hat einen radikalen Vorschlag zur Reformierung des Service-Giganten vorgelegt: Demnach sollen nur die zur Basisversorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen nötigen Postämter samt ihres Personals als Staatsbetrieb erhalten bleiben.
Privatisierung des Logistikbetriebs
Der gesamte Logistikbereich soll hingegen ausgelagert und unter Beteiligung von Investoren privatisiert werden. Dabei handelt es sich um 52 Sortierzentren, 786 Postämter und 17.000 Fahrzeuge. Mit den Dividenden aus dem Gewinn der neuen Logistik-Betriebe möchte man zum Teil das Defizit des staatlichen Postsektors ausgleichen. Dem Konzept zufolge bräuchte die technologisch rückständige Post zum Betrieb und der Durchführung der Strukturreform dennoch in den nächsten zehn Jahren staatliche Zuschüsse in Höhe von 500 Milliarden Rubel (12,5 Milliarden Euro). Das Konzept muss jetzt von der russischen Regierung geprüft werden. (ld)