Interview: "Robuste Supply Chains werden wichtiger"

Welche Trends in der Automobilindustrie haben Einfluss auf die Logistik von Bosch? Ein wesentlicher Trend ist die zunehmende Volatilität, bedingt durch wirtschaftliche Schwankungen und verkürzte Lieferketten. Durch Schwankungen im Abrufniveau steigt der Druck auf die Kapitalbindung und damit auf die Bestände. Logistikketten müssen also schneller und agiler, Durchlaufzeiten minimiert und Störanfälligkeit von Lieferketten optimiert werden. Weiterer Trend ist: Neue Wachstumsmärkte werden erschlossen, Absatzmärkte verlagern sich in Richtung Asien. Zwar rückt die Welt durch die Globalisierung zusammen, die geografischen Entfernungen bleiben unverändert groß. Es geht in Richtung globale Netze. Das erzeugt zusätzliche transkontinentale Logistikflüsse und -kosten, sofern die Lokalisierung nicht zeitnah erfolgen kann. Wo liegen für Bosch die größten logistischen Herausforderungen? Durch die weitere Globalisierung überschneidet sich der Fertigungsverbund zunehmend. Robuste und wettbewerbsfähige Supply Chains werden noch wichtiger. Damit steigt auch die Bedeutung der Logistik. Es stehen also zunehmend nicht nur Erzeugnisse, sondern auch deren globale Wertschöpfungsketten im Wettbewerb. Dieser Entwicklung trägt Bosch organisatorisch und inhaltlich Rechnung. Zudem steigen die Kundenerwartungen an kürzere Lieferzeiten deutlich an sowie die Anforderungen an Rückverfolgbarkeit, Transparenz in der Lieferkette und das Krisenmanagement. Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Logistikdienstleister? Ein guter Bosch-Logistikdienstleister zeichnet sich durch überdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich Qualität und Professionalität bei der Prozessübergabe aus und ist bereit, die eigenen Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Übernommene Prozesse sollen mit der bestehenden Qualität gestellt und Verbesserungen eingeleitet werden. Zudem sollte er bewährte Qualitätstools wie FMEA, 5S oder PDCA-Zyklen proaktiv und selbstständig einsetzen können.

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