Osterrode. Die Firma Ricö Internationale Transporte und Logistik GmbH in Osterrode versucht eine Insolvenz in letzter Sekunde abzuwenden. Das bestätigte Björn Gröschner, Qualitätsmanager des Unternehmens, heute am späten Nachmittag der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Bis Mitte der Woche soll eine entsprechende Entscheidung gefällt werden. Gröschner bestreitet allerdings Marktgerüchte vehement, dass die Spedition bereits Insolvenz angemeldet habe. Als Gründe für die angespannte Lage nennt der Qualitätsmanager unter anderem Außenstände in Millionen-Euro-Höhe. Außerdem sei das Unternehmen Ricö, das erst 1992 gegründet worden war, in den letzten Jahren zu schnell gewachsen, was zu „gewissen Qualitätseinbußen“ geführt habe. Abgesehen davon, so Gröschner, „mussten wir eine feindliche Übernahme durch ein südafrikanisches Unternehmen in jüngster Zeit abwehren“. Das Unternehmen unterhält 2500 eigene Fahrzeuge und beschäftigt 3000 Mitarbeiter. Ein Teil der Flotte wurde inzwischen stillgelegt. Kündigungen von Mitarbeitern stehen laut Gröschner indes „derzeit nicht zur Debatte“. Stattdessen wolle man nun das Unternehmen unbedingt retten. Möglich gemacht werden soll dies dank einer Zwischenfinanzierung durch ein Bankenkonsortium unter der Federführung der Dresdner Bank. Möglicherweise, so Gröschner, verkaufe der bisherige Ricö-Gesellschafter Jens Preuß seine Anteile an das Bankenkonsortium. „Wir wollen die Aufträge der Kunden ordnungsgemäß erfüllen. Unsere Auftragsbücher sind voll“, betonte der Qualitätsmanager. Mitte der Woche waren erste Insolvenzgerüchte um Ricö erstmals aufgetaucht. Demnach sei ein wichtiger Auftraggeber abgesprungen. Bislang hatte das Unternehmen dazu keine Stellung genommen. (eh)
Ricö in schweren Turbulenzen
Mitte nächster Woche will Bankenkonsortium über Zukunft des Unternehmens entscheiden