Bozen. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist die wichtigste Schweiz querende Güterverkehrsverbindung über die Bahn zwischen Norditalien und dem Ruhrgebiet, Benelux und dem Rotterdamer Hafen unterbrochen. Fercam hat nun einen Einsatzplan mit Alternativen für die nächsten Wochen vorgestellt. Damit will das Südtiroler Transport- und Logistikunternehmen durch die Rheintalbahnsperrung entstandenen Engpass beim Transport zwischen Nordeuropa und Italien sowie in umgekehrter Richtung entsprechend bewältigen.
Das Unternehmen hat eine eigene Homepage eingerichtet, die neben allgemeinen Informationen die Kontaktdaten jener Mitarbeiter enthält, die in den nächsten Wochen vorrangig Kunden betreuen, die für ihre Waren üblicherweise die Rheintalbahnverbindung über die Schweiz nutzen. „Mit der Wiederaufnahme der Produktionstätigkeit in Italien hat sich die Lage zugespitzt, aber wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Kunden auch dank unseres europaweit vertretenen Niederlassungsnetzes entsprechende Alternativen anbieten können“, sagte Fercam-Geschäftsführer Hannes Baumgartner am Dienstag.
Bahnumleitung oder Straßenbeförderung
Sämtliche Waren, die üblicherweise im Kombinierten Verkehr befördert werden und für die längere Transportzeiten vertretbar sind, werden demnach über die von den Bahnen eingerichteten Alternativstrecken zur Rheintalbahn umgeleitet beziehungsweise über die Brennerbahn befördert. Zu diesem Zweck habe Fercam sich bereits um eine entsprechende Kapazitätsaufstockung auf der Brennerlinie bemüht.
Zeitkritische Waren, die innerhalb genau definierter Lieferzeiten am Bestimmungsort ankommen müssen, werden vorübergehend über die Straße befördert – entweder mittels des eigenen Fuhrparks oder durch Subunternehmer von Fercam. Dasselbe gilt für Produkte, die in den Häfen in Rotterdam und Antwerpen auf Containerschiffe mit genauen Abfahrtszeiten verladen werden müssen, um über den Seeweg an die interkontinentalen Absatzmärkte weiterbefördert zu werden. (ag)