Baden-Baden/Rastatt. Die Rheintalstrecke der Bahn bei Baden-Baden soll schon am 2. Oktober wieder befahrbar sein – fünf Tage früher als bisher geplant. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Kreisen des Bahn-Konzerns in Berlin. Die für den gesamten europäischen Bahnverkehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist seit dem 12. August wegen einer Baupanne gesperrt.
Damals hatten sich beim Tunnelbau bei Rastatt die Schienen abgesenkt, nachdem Wasser und Erdreich eingedrungen waren. Seither ist der Bahnverkehr auf dem Streckenabschnitt unterbrochen. Busse bringen Bahnreisende weiter. Die Bahnsperrung sorgt nicht nur bei Reisenden, sondern auch bei Güterverkehrsunternehmen für Unmut. Laut Güterverbänden reißt die Sperre „riesige Löchern in die Kassen“.
Der Deutschen Bahn (DB) und den Baufirmen ist es nach eigenen Angaben nun gelungen, den logistischen Einsatz von Personal und Maschinen zu optimieren und dadurch die Arbeiten früher als geplant abzuschließen. „In dieser schwierigen Lage zählt jeder Tag für unsere Kunden im Güter- und Personenverkehr. Daher ist es hilfreich, dass wir früher fertig werden“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.
Täglich bis zu 300 Züge auf der Rheintalbahn
Die rund 200 Kilometer lange Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel ist nach Angaben der Deutschen Bahn eine der meistbefahrenen Strecken und die wichtigste Nord-Süd-Trasse in Deutschland. Zudem ist sie eine der bedeutendsten Güterschienentrassen Europas. Sie besteht aus zwei Gleisen und ist seit 1855 in Betrieb. Seit 1958 ist sie elektrifiziert.
Regional- und Fernzüge verkehren auf der Rheintalstrecke ebenso wie Güterzüge. Mit täglich bis zu 300 Zügen ist sie bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet. Auf 182 Kilometern Länge von Rastatt bis Basel werden in den kommenden Jahren nun zwei zusätzliche Gleise sowie mancherorts Tunnel gebaut. Es ist neben Stuttgart 21 das größte Bahnprojekt in Baden-Württemberg. (dpa/jt)