Paris. SNCF Logistics, die Gütertransport- und Logistikbranche der französischen Staatsbahn SNCF, hat den Umsatz im ersten Halbjahr 2017 um 3,7 Prozent auf 5,118 Milliarden Euro gesteigert (+ 3,3 Prozent bei unveränderten Parametern). Die operative Marge verbesserte sich um 10 Millionen auf 190 Millionen Euro und der Betriebsgewinn wurde mit 50 Millionen Euro ausgewiesen.
Den Umsatzanstieg verdankt SNCF Logistics fast ausschließlich der Tochter Geodis, die im Vergleich zum Halbjahr 2016 ein Plus von 3,4 Prozent erzielte und mit einem Umsatz von 4.018 Milliarden Euro erstmals über die Milliardengrenze kam. Zugpferd war der Bereich Kontraktlogistik mit einem Umsatzanstieg um 12,2 Prozent. Die Sparte Freight Forwarding legte um 7,7 Prozent zu.
Fret SNCF bleibt Sorgenkind
Die Bahnfrachtaktivitäten von Fret SNCF bleiben dagegen weiterhin das Sorgenkind. Sie litten im ersten Halbjahr 2017 außerdem unter den schlechten Ernteergebnissen im französischen Getreidesektor. Zwar stieg der Frachtumsatz um 25 Millionen auf 766 Millionen Euro, hat damit aber lediglich das aufgeholt, was im Frühjahr 2016 durch wochenlange Bahnstreiks nicht erreicht werden konnte. Rechnet man diesen Negativeffekt dagegen, ergibt sich jedoch ein Umsatzrückgang um 30 Millionen Euro oder 3,7 Prozent.
Der Bereich Schienen- und multimodaler Gütertransport (TFMM) verbuchte bei der operativen Marge ein Negativergebnis von minus 42 Millionen Euro, der operative Gewinn aus der laufenden Tätigkeit büßte 60 Millionen ein. Das zweite Halbjahr dürfte im Zeichen der noch jungen Beteiligung an der Schweizer BLS Cargo und der neuen multimodalen Verbindung zwischen Calais und dem italienischen Orbassano stehen.
Als besonders rentabel erwies sich bis zur Jahresmitte das Geschäft des Spezialwaggon- und Tankwagenverleihers Ermewa. Der Umsatz stieg hier um 1,6 Prozent auf 167 Millionen Euro, die operative Marge lag bei 105 Millionen und der operative laufende Gewinn bei 46 Millionen Euro. Ganz anders dagegen das Bild beim Pkw-Transporteur STVA. Zwar lag der Umsatz bei 168 Millionen Euro, aber die operative Marge erreichte lediglich 4 Millionen Euro und der laufende Gewinn ging um 2 Millionen zurück. Die französische Staatsbahn hat beschlossen, sich von dieser Sparte zu trennen und Exklusivverhandlungen mit der Gruppe CAT Transporteurs eingeleitet. (jb/ag)