Mainz/Frankfurt am Main. Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) aufgefordert, die seit März geltenden niedrigeren Flughöhen am Frankfurter Flughafen wieder anzuheben.
"Eine Studie im Auftrag des Landes hat eindeutig ergeben, dass durch die seit März geltenden Änderungen der Fluglärm deutlich zugenommen hat und noch mehr Menschen darunter zu leiden haben", sagte Lewentz laut Mitteilung vom Montag. Eine Vorher-Nachher-Betrachtung habe ergeben, dass sich die Flughöhen auf dem nördlichen und südlichen Gegenanflug zum Frankfurter Flughafen "erheblich vermindert hätten".
Die DFS hatte am 10. März - im Vorgriff auf die Eröffnung der neuen Nordwest-Landebahn auf Deutschlands größtem Airport im Oktober - die Gegenanflugrouten um rund 2,5 Kilometer nach Norden verschoben. Dadurch sei die Zahl der Flüge beim südlichen Gegenanflug über Rheinhessen unterhalb 5000 Fuß (rund 1500 Meter) um mehr als 30 Prozent gestiegen. Zudem sei das durch Fluglärm betroffene Gebiet in Rheinhessen um bis zu 120 Quadratkilometer größer geworden, kritisierte der Politiker.
Weitere Studie in Auftrag
Lärmreduzierende Anflugverfahren müssten endlich zur Pflicht gemacht werden, forderte er. Es sei "völlig unverständlich, dass Flugzeuge mehr als 50 Kilometer vom Flughafen entfernt unnötig bereits in der niedrigen Flughöhen gehalten werden". Die Landesregierung habe eine weitere Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, Vorschläge für alternative und leisere Anflugverfahren zu entwickeln.
In der vergangenen Woche hatte die rot-grüne Landesregierung angekündigt, wegen des drohenden zusätzlichen Fluglärms Klage gegen die neuen Flugrouten des Frankfurter Flughafens einzureichen. (dpa)