-- Anzeige --

Rheinland-Pfalz dringt auf Tempo bei Rhein-Vertiefung

21.12.2018 09:32 Uhr
Rheinland-Pfalz dringt auf Tempo bei Rhein-Vertiefung
Unternehmen wie BASF fordern gemeinsam mit der Landesregierung mehr Tempo bei der geplanten Vertiefung der Rhein-Fahrrinne
© Foto: Werner Dieterich/ImageBroker/picture-alliance

Binnenschiffe können sehr viele Lkw ersetzen – wenn nicht wie 2018 extremes Niedrigwasser dazwischenkommt. Der Druck auf den Bund, den Rhein zu vertiefen, wächst daher deutlich.

-- Anzeige --

St. Goar. Nach dem historischen Niedrigwasser des Rheins dringen das Land Rheinland-Pfalz und neun größere Unternehmen auf mehr Tempo bei der geplanten Vertiefung der Fahrrinne. Landesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kündigte bei einer Schifffahrt am Donnerstag im Mittelrheintal beim Loreley-Felsen ein gemeinsames Schreiben an seinen Amtskollegen Andreas Scheuer (CSU) in der Bundesregierung an. Zu den Unternehmen gehören der Chemieriese BASF, der Industriekonzern Thyssenkrupp und der Hafen von Rotterdam in den Niederlanden.

Schon seit langem fordert Wissing, die Fahrrinne zwischen St. Goar und Mainz/Wiesbaden von derzeit garantierten 1,90 Metern zügiger auf durchgängig 2,10 Meter zu vertiefen. Es gehe nur um die Beseitigung von sechs lokalen „Tiefenengstellen“ – dann könnte jedes Schiff durchschnittlich 200 Tonnen mehr Fracht transportieren.

Niedrigwasser hat Milliardenschäden verursacht

Laut Wissing hat das Niedrigwasser im extrem trockenen Jahr 2018 im bundesweiten Wasserstraßennetz Schäden von mehreren Milliarden Euro verursacht. Sehr viele Schiffe konnten lange nur zum Teil beladen werden. Das exportorientierte Rheinland-Pfalz sei über Deutschlands wichtigste Bundeswasserstraße auf einen „sehr guten Zugang zu den Weltmeeren“ angewiesen.

Es sei unverständlich, dass der zuständige Bund nicht mehr Ingenieure für die Rhein-Vertiefung einstelle – das verzögere das 60-Millionen-Euro-Projekt. Wissing kritisierte: „Es darf nicht sein, dass Unternehmen und Verbraucher die Zeche dafür zahlen, dass die Bundesregierung über Jahre untätig geblieben ist und die Nutzung des Rheins als Transportweg sträflich vernachlässigt.“

Priorität im Bundesverkehrswegeplan ist hoch

Das Bundesverkehrsministerium in Berlin wies die Vorwürfe zurück. Die sogenannte Abladeoptimierung Mittelrhein sei in die höchste Kategorie des Bundesverkehrswegeplans 2030 eingestuft. Das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein habe „mit detaillierteren Voruntersuchungen begonnen“. Die Beschleunigung des Projekts habe „höchste Priorität“ – das zeige auch die Schaffung von 16 neuen Stellen etwa für Ingenieure für die geplante Vertiefung der Fahrrinne am Mittel- und auch Niederrhein.

Wissing kritisierte dies als unzureichend. Im Landesbetrieb Mobilität in Koblenz werde eine viel höhere Zahl von Ingenieuren eingestellt – sie seien trotz Fachkräftemangels zu finden. Ein Abschluss der Rhein-Vertiefung wie geplant erst 2030 oder sogar später sei inakzeptabel und gefährde Arbeitsplätze. Das Projekt habe ein ausgezeichnetes Nutzen-Kosten-Verhältnis: „Jeder eingesetzte Euro ergibt einen um 30-fachen höheren volkswirtschaftlichen Nutzen.“

Laut Georg Münch, Referent in Wissings Ministerium, geht es einerseits um Vertiefungen mit dem Bagger, andererseits zum Ausgleich für die Senkung der Flusssohle um „wasserspiegelstützende Maßnahmen“ wie die Errichtung neuer Längs- und Querbauwerke. (dpa/ag)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Binnenschifffahrt

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


COO (m/w/d) am Standort Remscheid

Remscheid;Dachau;Klettgau;Erding

Stellvertretende Lagerleitung (m/w/d)

Münster;Münster;Essen;Essen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.