Reifenvergleich

Reifenvergleich Glatt gespart mit Regionalreifen? Laut Goodyear sollen Regional- statt Baustellenprofile rund drei Prozent Sprit sparen. Ob diese Aussage in der Praxis richtig ist, ermittelte die VR in einem Reifenvergleich auf der Testrunde der Baufahrzeuge. Bau- oder Regionalreifen? Keine Frage, wenn Traktion gefragt ist, aber schwer zu beantworten, wenn man viel auf der Straße und in wenig anspruchsvollen Gruben fährt. Rund drei Prozent Verbrauchsvorteil will beispielsweise Goodyear intern für die Regionalprofile RHS II und RHD II gegenüber den Traktionsreifen Omnitrac MSS II und MSD II ermittelt haben. Das wäre bei 30 l/100 km rund ein Liter Verbrauchsvorteil, der sich übers Jahr bei angenommenen 60.000 Kilometern Gesamtfahrleistung je nach Dieselpreis schnell auf 600 Euro oder mehr summieren kann. Spannung vor der Auswertung Um zu überprüfen, ob das der Realität entspricht, traten die Goodyear-Traktionsreifen Omnitrac MSS II und MSD II gegen die Regionalprofile RHS II und RHD II an, mit je 8,5 bar vorn und 7,5 bar hinten befüllt. Gewichtsseitig sparen die Regionalen am gesamten LKW gut 20 Kilogramm. Fühlbarer sind die Unterschiede bei den Fahreigenschaften, wo sich die Regionalreifen eine Idee exakter lenken lassen. Bei höheren Geschwindigkeiten „singen“ sie außerdem deutlich leiser. Damit sich die Omnitracs wirklich von den Regionalen absetzen, braucht es schmierigen Untergrund: Das demonstrierte Goodyear anschaulich auf einem eigens angelegten, matschigen Traktionsparcours, auf dem die Traktions- den Regionalreifen im wahrsten Sinne des Wortes davonzogen. Auf trockenem oder sandigem Untergrund kommt man mit den Regionalen in den meisten Fällen weit genug. Dann ging es auf die Straße: Auf Autobahnen sparen die Regionalen erwartungsgemäß stärker als über Land, wo der Vorteil je nach Verkehr und Streckenbeschaffenheit schnell zusammenschrumpfen kann, wie der Praxistest zeigte. Trotzdem unterbot sich der Testwagen mit Regionalbereifung selbst auf der leeren Ortsdurchfahrt noch um 0,2 Liter im Vergleich zur ersten Runde mit Mischbereifung. Eklatant fiel der Unterschied natürlich auf der Autobahn aus, wo immer drei Prozent Verbrauchsvorteil erzielt werden konnten. Auf der Landstraße holten die Regionalreifen beladen 2,66 Prozent, unbeladen immerhin noch 1,04 Prozent. Man spart also durch die Bank, wenngleich schon einige Ampelstopps oder ein unaufmerksamer Fahrer genügen, um diese Einsparungen zunichte zu machen. Diese Werte decken sich also ziemlich exakt mit den von Goodyear intern gemessenen Daten: Der Hersteller ermittelte einen Rollwiderstandsvorteil von zehn Prozent, was mit drei Prozent Verbrauchsvorteil gleichzusetzen ist, den viele Unternehmer mitnehmen: „Aus unserer Praxiserfahrung rüsten viele Unternehmer ihre Kipper respektive Baustellenfahrzeuge, die im Mischbetrieb unterwegs sind, mit Regionalbereifung aus, da der Straßenanteil sehr hoch ist“, erklärt dazu Goodyear-Dunlop Pressesprecher Mirko Kraus und schiebt zur Sicherheit nach: „Das ist aber bedingt sinnvoll, da die Regionalbereifung nur für die Straße konzipiert ist und nicht für den Baueinsatz. Die Omnitrac-II-Serie hingegen bietet aufgrund des robusten Blockprofils deutlich mehr Traktion und eine höhere Selbstreinigung als die Regionalbereifung. Auch ist die Laufflächenmischung deutlich widerstandfähiger gegen Verletzungen als bei der Regionalbereifung.“ Wer darauf verzichten kann, kann bares Geld sparen. ❙❚■ Gregor Soller Der Scania diente als Testwagen, der Actros lief als Referenzauto mit Immer wichtig: der exakte Reifendruck Das Blockprofil des MSS II arbeitet mehr Beim RHS II gibt es nur dünne Querrillen Reifenvergleich Die Auswertung des Reifenvergleiches ergab: Etappe l/100 km km/h 1. Abschnitt: (Landstraße beladen) Baureifen 35,3 65,9 Regionalreifen 34,3 65,9 (Landstraße leer) Baureifen 21,1 69,5 Regionalreifen 20,9 69,5 Abweichung prozentual: +2,66 %, leer: +1,04 % 2. Abschnitt: (innerorts beladen) Baureifen 46,7 54,1 Regionalreifen 46,1 53,2 (innerorts unbeladen) Baureifen 29,0 55,1 Regionalreifen 28,8 55,7 Abweichung prozentual: +1,2 %, leer: +0,63 % 3. Abschnitt: (BAB beladen) Baureifen 31,9 78,2 Regionalreifen 30,9 78,0 (BAB unbeladen) Baureifen 22,3 79,0 Regionalreifen 21,6 78,2 Prozentual: +3,17 %, leer: +3,32 % Verbrauch gesamt: 29,3 (alle Strecken leer und beladen) 28,4 Prozentual: +3,23 % Der 8x4-Kipper fuhr bei identischer Witterung viermal die Testrunde, zweimal beladen und zweimal unbeladen mit möglichst identischer Geschwindigkeit und gleichen Schaltvorgängen. Jede Störung wurde notiert und ging ins Ergebnis ein. Dem Test folgte ein regionalbereiftes Referenzfahrzeug, um eventuelle Abweichungen hinsichtlich Witterung oder Verkehrsaufkommen zu nivellieren. Mit ins Ergebnis ein gingen die Sprit- und Reifentemperaturen. Aus dieser Datenbasis ermittelte man dann die Verbrauchswerte, die auf der Autobahn erwartungsgemäß stärker voneinander abwichen als auf der Landstraßenetappe. Die Tabellen zeigen: Offroadreifen rollen und wiegen schwerer Rollwiderstand* MSS II MSD II RHS II RHD II ORD 315/80 R 22.5 100 84 115 91 - 13 R 22.5 86 Gewicht kg* MSS II MSD II RHS II RHD II ORD 315/80 R 22.5 66 70 66 70 - 13 R 22.5 69 72 74 Reifengewichte und Rollwiderstand im Vergleich

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