Regional höchst unterschiedlich

Ist Berlin tatsächlich die Boomtown für KEP-Dienste, oder werden die großen Paketmengen in anderen Regionen Deutschlands zugestellt? Bislang lagen dazu von den KEP-Unternehmen keine detaillierten Angaben vor. Im neuen KEP-Kompendium, das seit Mai 2018 erscheint, schließt der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) erstmals diese Lücke - gemeinsam mit KE-Consult. Die Kölner Beratungsfirma entwickelte dafür extra ein neues Analysetool und Umlegungsverfahren, das die Aufteilung der KEP-Sendungen nach Bundesländern ermöglicht. Regionales Verteilungsmodell Die Abschätzung der regionalen Sendungsvolumen erfolgt dafür über ein regionales Verteilungsmodell. In diesem Modell werden auf Basis von Bevölkerungs-, Kaufkraft-, Handels- und wirtschaftlichen Kennziffern die regionalen Sendungsmengen abgeschätzt. Es werden also sowohl die Größe einer Region als auch deren Besonderheiten im Vergleich zu anderen Regionen berücksichtigt. Das Sendungsvolumen der jeweiligen Marktsegmente im KEP-Markt (B2B, B2C, C2C) kann so auf Bundesländer, Städte und Kreise verteilt und anschließend wiederum zum gesamten regionalen KEP-Sendungsvolumen zusammengefasst werden. Auf Basis dieses Ansatzes lässt sich das KEP-Sendungsvolumen in Deutschland also laut BIEK verlässlich regional aufteilen. Die entsprechenden Anteile der Bundesländer am gesamten Sendungsvolumen sind in Grafik 1 dargestellt. Die Verteilung der absoluten Sendungsmengen auf die Bundesländer und die sich daraus ergebenden durchschnittlichen KEP-Sendungen je Einwohner (B2B, B2C, C2C) zeigt die Tabelle 2. Dies ermöglicht erstmals die regionalisierte Aufteilung des ganzen KEP-Sendungsvolumens. Mit dem entwickelten Verfahren ist zudem eine weitergehende Regionalisierung auf Ebene der Städte und Landkreise in Deutschland möglich. Für die folgenden ausgewählten Städte ergeben sich entsprechende Kennziffern (siehe Tabelle 2). Die Unterschiede in den ausgewiesenen Kennziffern (insbesondere bei den KEP-Sendungen je Einwohner) resultieren vor allem aus regionalen Unterschieden bei den berücksichtigten Struktur- und Wirtschaftskennzahlen. Wichtige Einflussgrößen sind etwa die regionale Kaufkraft und regionale Bedeutung von Industrie, Dienstleistung und Handel. Das heißt, dass sich zum Beispiel Kaufkraftunterschiede in den Regionen oder die Unterschiede in der wirtschaftlichen Bedeutung einzelner Branchen im regionalen Sendungsvolumen niederschlagen. Und demnach ist nicht Berlin, sondern München Boomtown, in der pro Einwohner im Schnitt die meisten KEP-Sendungen zugestellt werden (siehe Tabelle 2).

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