München. Rail Cargo Austria (RCA), Betreiber mehrerer Rollender Landstraßen (Rola) im Alpentransit, rechnet für 2012 mit Einbußen zwischen 10.000 und maximal 30.000 LKW. Das teilte Franz Dirnbauer, bei RCA für die Rola verantwortlich, der VerkehrsRundschau mit. Als Grund für den erwarteten Rückgang gab er die Aufhebung des sektoralen Fahrverbotes am Brenner Ende 2011 und eine etwa fünfwöchige Sperre der Bahnstrecke über den Brenner im Sommer 2012 an. Die Renovierung der Begleitwagen, die mehr Komfort für die Fahrer bieten sollen, und ein neues Rabattsystem sollen helfen, die Sendungsverluste in Grenzen zu halten.
Bereits 2011 musste die RCA-Tochter Ökombi, unter deren Namen die Rola läuft, Einbußen hinnehmen. Um 6,8 Prozent von 345.531 (2010) auf 322.067 ist die Zahl der Sendungen gesunken. „Die Gründe waren drei Tage Totalsperre am Brenner, häufigere Bahnstreiks in Italien und die schwächere Wirtschaftsentwicklung in Italien", sagte Dirnbauer. Die Zahl der verlagerten LKW-Kilometer stieg hingegen um 2,6 Prozent, weil mehr Rola-Züge auf längeren Strecken fuhren und weniger Züge auf den kurzen Distanzen. Auf der Brennerachse verringerte sich die Zahl der beförderten LKW 2011 um 10,4 Prozent, während die verlagerten LKW-Kilometer um 2,5 Prozent stiegen.
Unterschiedlich hat sich 2011 die Pünktlichkeit der Rola entwickelt. „95 Prozent der Züge am Brenner haben weniger als eine Stunde Verspätung gehabt und sind daher 2011 pünktlich gewesen", sagt Dirnbauer. Und 74 Prozent hätten sich maximal um 15 Minuten verspätet. Probleme habe es allerdings von und nach Trento gegeben, wo die Qualität von 83 Prozent Pünktlichkeit auf 78 Prozent gesunken ist. Dafür machte er die italienische Bahn Trenitalia verantwortlich und versprach, diesen Wert zu verbessern. (cd)
Mehr zu dem Wegfall des sektoralen Fahrverbots über den Brenner lesen Sie in der VerkehrsRundschau Ausgabe 3, die am 20. Januar erscheint.