Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat eine Reformkommission für Großprojekte ins Leben gerufen. Die darin sitzenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sollen untersuchen, warum es bei öffentlichen und privaten Bauprojekten immer wieder zu Baukostenüberschreitungen und Terminproblemen kommt. Anfang April soll die Kommission das erste Mal tagen.
„Bürger zweifeln zunehmend die Fähigkeit von Politik und Wirtschaft an, Großprojekte erfolgreich durchzuführen“, sagte Ramsauer in einer Mitteilung seines Ministeriums. Hinzu käme der Ärger über offensichtlich zu niedrig kalkulierte Baukosten. Mit der Experten-Kommission wolle er die Akzeptanz von Großprojekten wieder stärken, erklärt der Minister weiter. „Wir wollen Lehren aus den Fehlern bei aktuellen Großprojekten ziehen.“
Die Kommission soll sich mit dem gesamten Bauprozess befassen – von der ersten Planung bis zur Fertigstellung. Das Ziel ist es, volkswirtschaftlichen Schaden und Gefahren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu vermeiden. Aus den Ergebnissen der Kommissionsarbeit soll ein „Handbuch Großprojekte“ erarbeitet werden, dessen Erkenntnisse sowohl dem öffentlichen als auch dem privaten Sektor zu Gute kommen sollen. „Die wichtigsten Ziele lauten: Kostenwahrheit und Kostentransparenz. Bei der Realisierung ist zugleich die Termintreue oberstes Gebot", macht Ramsauer klar. (hst)