Staffelstein. CSU-Chef Horst Seehofer will sich in die Kampfkandidatur um den CSU-Vizevorsitz nicht einmischen und strikte Neutralität wahren. Damit droht Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer womöglich der Verlust des prestigeträchtigen Parteipostens. „Ich werde keine Vorgaben machen, auch niemanden unter Druck setzen", sagte Seehofer am Donnerstag zum Abschluss der CSU-Klausur in Kloster Banz. Er verlangte lediglich Unterstützung dafür, dass es keine Gegenkandidatin zu Landtagspräsidentin Barbara Stamm gibt. Sie bewirbt sich auf Seehofers Bitte wieder für einen der beiden weiblichen Vizeposten in der CSU-Spitze.
Herausforderer Peter Gauweiler hat zwar nicht erklärt, gegen wen er antreten will - doch erwarten viele CSU-Politiker ein Duell Gauweilers gegen Ramsauer, der in seiner Partei nicht zu den Lieblingen zählt. Gauweiler werden gute Chancen gegen den Bundesverkehrsminister eingeräumt.
Anders als bei vielen anderen Parteitagen sollen die vier Vizes - zwei Männer und zwei Frauen - dieses Mal nicht auf Vorschlag des Parteichefs, sondern der Bezirksverbände gewählt werden. Damit soll verhindert werden, dass die Abstimmung über die Vizes zu einer heimlichen Ersatzabstimmung über Seehofer wird. Und falls Gauweiler sich durchsetzt, wäre auch verhindert, dass Seehofer selbst mit einem erfolglosen Vorschlag Ramsauer eine Schlappe erlitten hätte. Neben Stamm, Ramsauer und Gauweiler kandidieren auch Bayerns Justizministerin Beate Merk sowie Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt für einen der vier Posten als stellvertretender CSU-Chef. (dpa/sb)