Rom. Italienische Transport-, Industrie- und Handelsverbände fordern, dass das Verkehrsministerium in Rom sich um eine neue Regelung für Lkw-Fahrverbote kümmern soll. Anlass ist ein Urteil des Verwaltungsgerichts Lazio aus dem Mai dieses Jahres, das den Straßengüterverkehr einschränkt. Demnach sind die Gesundheit der Bürger und deren Straßenverkehrssicherheit wichtiger als die wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen. Das bedeutet für das Transportgewerbe, dass die Behörden weitere Fahrverbote aussprechen könnten – und zwar nicht nur an italienischen Feiertagen sowie an den Tagen davor und danach, an denen es heute schon grundsätzlich ein Lkw-Fahrverbot gibt.
Für die Transportunternehmen bedeutet das Probleme bei der Ausstellung von Genehmigungen von Seiten der Präfekturen und Einschränkungen bei der Tourenplanung. Aber auch für die Industrie und Handel leiden unter den Lkw-Fahrverboten. Einige Verbraucherverbände klagten jedes Jahr beim Verwaltungsgericht, um die Zahl der Tage, an denen es gesetzliche Lkw-Fahrverbote gibt, weiter zu erhöhen. Italiens größte Arbeitgeberorganisation Confindustria hält dies aber für kontraproduktiv. Denn dadurch entstünden an einigen Tagen unter der Woche Verkehrsspitzen, die mit einem erhöhten Unfallrisiko einhergingen, da sich die Lkw-Transporte bündeln.
Der Fahrverbotskalender für 2019 ist noch nicht festgelegt. Meist wird er erst um die Weihnachtszeit veröffentlicht. (nja/ag)