Bonn. Die aktuelle Drei-Monats-Prognose des DHL Global Trade Barometer (GTB) deutet darauf hin, dass das Handelswachstum weiter an Dynamik verlieren wird. Im Vergleich zur letzten Veröffentlichung im Dezember ist der Gesamtindex um -4 Punkte gesunken. Mit 56 Punkten signalisiert der Indexwert für März zwar noch immer ein leichtes Wachstum, auch wenn er der 50-Punkte-Schwelle immer nähert kommt – der Grenze zwischen positivem und negativem Wachstum. Keines der betrachteten Länder konnte einen Gesamt-Indexwert von 60 oder mehr Punkten halten.
Der Welthandel sei in den letzten Jahren bemerkenswert gewachsen. Auch wenn man eine anhaltende Verlangsamung dieser Wachstumsdynamik beobachte, so prognostiziere das aktuelle DHL Global Trade Barometer weiterhin eine positive Entwicklung des Handels in den nächsten drei Monaten. Damit spiegele der Index „nicht die vorherrschende negative öffentliche Stimmung in Bezug auf den internationalen Handel wider – zumindest nicht kurzfristig“, erklärt Tim Scharwath, CEO von DHL Global Forwarding, Freight.
Geringere Wachstumsraten bei Luft- und Seefracht
Hinter dem insgesamt verhaltenen globalen Ausblick stünden vor allem die geringeren Wachstumsraten in der Luft- und Seefracht. So ist der globale Indexwert für die Luftfracht um -4 auf 55 Punkte gesunken. Die Wachstumsrate für die globale Seefracht hat sich um -5 Punkte auf 56 Punkte reduziert. Die Verlangsamung des zu erwartenden globalen Handelswachstums spiegelt sich auch in den länderspezifischen Werten wider: Deutschland und Großbritannien sind die einzigen Länder mit einer leichten Verbesserung des Gesamtindex um +2 Punkte. Die Werte der anderen fünf untersuchten Länder – die USA, China, Indien, Südkorea und Japan – seien allesamt rückläufig.
Trotz der nach wie vor andauernden Brexit-Verhandlungen und der damit verbundenen Unsicherheit sei der Wachstumsausblick für den britischen Handel also „weiterhin robust“. Der Indexwert von 54 Punkten (+2 Punkte) spreche für ein weiteres, wenn auch nur leichtes Wachstum des internationalen Handels und nicht für einen Rückgang. Diese Entwicklung sei „ womöglich vor allem auf eine verstärkte Bevorratung und Aufstockung der Lager zurückzuführen“. Das für Deutschland prognostizierte, moderate Wachstum basiert vor allem auf der Prognose für die deutschen Luftfrachtexporte, die um +9 Punkte steigen. (tb)