Basel/Mannheim. Die verladende Wirtschaft muss sich darauf einstellen, für Transporte im kommenden Jahr tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Das geht aus der neuesten Veröffentlichung des TranportmarktBarometers von Prognos/Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor, bei dem jedes Quartal etwa 250 Vertreter der Transport- und verladenden Wirtschaft sich zur Preis- und Mengenentwicklung im Güterverkehr für das kommende Halbjahr äußern.
Bei den landgebundenen Märkten Straße, Schiene (einschließlich Kombinierter Verkehr) und Binnenschiff ist laut den Initiatoren der Umfrage „ein klarer Trend nach oben“ zu beobachten. So sagen für den deutschen Straßengüternahverkehr 42,4 Prozent der Befragten steigende Preise voraus nach nur 29,6 Prozent im Vorquartal. 54,5 Prozent erwarten keine Veränderungen, während nur 3,0 Prozent sich auf sinkende Preise eingestellt haben.
Preissteigerungen im Straßengüterfernverkehr erwartet
Ähnlich sieht es im Straßengüterfernverkehr aus: 47,0 Prozent gehen von einer Verteuerung aus (31,4 Prozent im Vorquartal), 48,5 Prozent prognostizieren ein konstantes Preisniveau.
Im Kombinierten Verkehr (KV) in Deutschland stellen sich sogar 53,5 Prozent der Befragten auf eine Preiserhöhung ein. Ein Grund für den hohen Anteil dürfte die Preissteigerungen sein, die die Bahnen immer zum Jahreswechsel vollziehen. Im internationalen KV hingegen fällt das Ergebnis nicht ganz so eindeutig aus: Dort erwarten für Westeuropa nur 47,7 Prozent einen Anstieg der Entgelte, für Osteuropa sind es nur 39,0 Prozent.
See- und Luftfracht bleiben die Frachtraten eher konstant
In der See- und Luftfracht hingegen geht die Mehrheit von konstanten Preisen aus. In der Luftfracht vertreten mehr als 65 Prozent der Befragten diese Ansicht. In der Seefracht ist das Bild nicht ganz so eindeutig. Für Europa erwarten 62,2 Prozent eine Preiskonstanz. Auf der Route Nord-Amerika beträgt dieser Anteil 48,7 Prozent, auf der Verbindung Asien-Pazifik sind es nur 45,0 Prozent. Hier prognostizieren 30,0 Prozent steigende Frachtraten, aber auch 25,0 Prozent sinkende Entgelte.
Aufkommen entwickelt sich unterschiedlich
Die Einschätzungen zur Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten Halbjahr sind hingegen je nach Verkehrsträger höchst unterschiedlich: Im Straßengüterverkehr werden tendenziell steigende Mengen erwartet, allerdings fallen die Erwartungen nicht mehr so positiv aus wie noch im Vorquartal. Im Schienengüterverkehr und im KV geht eine Mehrheit (deutlich mehr als 50 Prozent der Befragten) von konstanten Mengen aus. Aber immerhin, im nationalen KV rechnen 40,9 Prozent der Unternehmen mit einer steigenden Tonnage. Im KV nach Westeuropa sind es nur 37,0 Prozent, im KV nach Osteuropa 25,0 Prozent. (cd)