Berlin. Die Produktionskosten einer durchschnittlichen Sendung im Stückgutmarkt sind im Jahr 2016 um 1,6 Prozent gestiegen. Dieses Ergebnis weist die aktuelle Ausgabe des vom Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) herausgegebenen Kostenindex Sammelgutspedition aus. Der Index, der die Entwicklung der im Abwicklungsprozess einer Stückgutsendung relevanten Kostenarten als gewichteten Gesamtkostenindex im halbjährlichen Rhythmus abbildet, wurde zum fünften Mal veröffentlicht. Betrachtet wurde die Entwicklung der Personal-, Treibstoff-, Maut- und Sachkosten in den vergangenen zwölf Monaten, basierend auf einer Jahresmenge von etwa 19 Millionen Stückgutsendungen, die sich auf 104 Depots aus neun Stückgutnetzwerken verteilen. Als wesentliche Treiber wurden die Personal- und Mautkosten identifiziert.
Allein die Personalkosten verzeichnen einen Anstieg von 3,7 Prozent und hätten bei isolierter Betrachtung schon zu einer Erhöhung der Gesamtkosten um 1,8 Prozent geführt, berichtet der DSLV. Auch die Mautkosten stiegen aufgrund der Absenkung der Bemessungsgrenze auf Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen sowie sich verändernder Fahrzeugstrukturen im Nahverkehr um 6,7 Prozent. Aufgrund ihres geringen Anteils an den Gesamtkosten trugen sie jedoch nur mit 0,2 Prozentpunkten zum Gesamtkostenanstieg bei.
Anstieg bei den Treibstoffkosten
Erstmals seit dem Beginn der Erhebung im zweiten Halbjahr 2014 stiegen die Treibstoffkosten um 0,9 Prozent. Ihr Anteil an den Gesamtkosten lag im Erhebungszeitraum bei 10,7 Prozent, weshalb die Auswirkung auf den Gesamtkostenanstieg mit knapp 0,1 Prozentpunkten relativ gering war.
Ein Rückgang um 1,6 Prozent war im Betrachtungszeitraum lediglich bei den Sachkosten zu verbuchen. Mit einem Kostenanteil von 36,5 Prozent führte dies zu einer Abmilderung des Gesamtanstiegs um 0,6 Prozentpunkte.
Die Veränderungen der einzelnen Kostenarten führten im Ergebnis auch zu einer Verschiebung ihrer prozentualen Aufteilung. So stellen sich die Anteile der einzelnen Kostenarten am Ende des 2. Halbjahrs 2016 wie folgt dar: Personalkosten (50,9 Prozent), Treibstoffkosten (10,6 Prozent), Mautkosten (3,1 Prozent) und Sachkosten (35,4 Prozent).
Das Steinbeis Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (Forlogic) erstellt den Kostenindex Sammelgutspedition im Auftrag des DSLV. Der Verband veröffentlicht seinen Kostenindex als Benchmark für den Stückgutmarkt im Halbjahresabstand. Beteiligt an der Erhebung sind rund 100 Depots Stückgutnetze 24plus, CargoLine, Emons, IDS, ILN, ONLINE Systemlogistik, Schenker Deutschland, System Alliance und VTL. (sno)