Ulm. Während die Transportkapazitäten in Europa nach einer dramatischen Verknappung seit Herbst 2017 im dritten Quartal dieses Jahres wieder zweistellige Zuwachsraten verzeichnet haben, sind die Transportpreise gerade einmal um 2,8 Prozent zurückgegangen. Das geht aus der neuen Ausgabe des Transport Market Monitors (TMM), den Transporeon und TIM Consult gemeinsam erheben. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum waren Straßentransporte demnach sogar drei Prozent teurer, obwohl in 2018 über den Sommer deutlich mehr Kapazität im Markt zu beobachten war.
Ein genauer Blick in den Report zeigt: Seit Mai dieses Jahres hatte sich die verfügbare Kapazität für Straßentransporte Monat für Monat erholt. „Ein Grund hierfür könnte sein, dass das Wirtschaftswachstum an Schwung verliert“, sagte Oliver Kahrs, Geschäftsführer von TIM Consult. Trotzdem sanken die Transportpreise nur gering. „Sie gleichen sich seit Juni zwar nach und nach wieder den Preisen von 2017 an.“ Damals hatten Frachtführer und Spediteure die Engpässe bei den Laderaumkapazitäten genutzt, um mehr Geld für ihre Dienstleistungen zu verlangen. Jetzt tritt eine zunehmende Entspannung beim Laderaum ein. Dennoch bewegen sich die Transportpreise weiterhin auf diesem höheren Niveau. Dafür könnte laut Transporeon und TIM Consult die Entwicklung des Dieselpreises ausschlaggebend sein.
Im dritten Quartal 2018 ist die verfügbare Transportkapazität gemäß TMM mit einem Kapazitätsindex von 81,2 gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um 15,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich mit dem dritten Quartal 2017 belief sich der Zuwachs sogar auf 20,4 Prozent. Der Transportpreisindex des TMM ist im dritten Quartal 2018 auf einen Wert von 104,9 gesunken. Das entspricht verglichen mit dem zweiten Quartal 2018 einem Rückgang der Transportpreise um 2,8 Prozent. Der Transportpreisindex war um 3 Prozent höher als im dritten Quartal 2017. (ag)