Wien. Der Güterkonzern der ÖBB, Rail Cargo Group (RCG), hat bei der EU-Wettbewerbsbehörde einen Kronzeugenantrag eingebracht und will damit offenbar bei der Aufklärung der Preisabsprachen unter Bahnspediteuren in Südosteuropa beitragen. Konkret geht es um die RCG-Tochter ExpressInterfracht, ein Speditionsunternehmen, das mit anderen Mitbewerbern im Südosteuropa bei Ganzzugverkehren untereinander Preise abgesprochen haben soll.
Die RCG habe die Vergangenheit akribisch aufgearbeitet und die Analysen hätten ergeben, dass „es Informationen gibt, die für die Aufklärung relevant sein könnten“, bestätigt ÖBB-Holding-Sprecher Michael Braun die aktuelle Entwicklung. Im Visier der EU-Wettbewerbsbehörde stehen auch DB Schenker und das österreichisch-ungarische Bahnunternehmen Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (ROeEE). Im Raum der steht der Verdacht, dass nicht nur Preise abgesprochen, sondern auch Kunden feinsäuberlich untereinander aufgeteilt worden sind. (mt)