Hamburg/Bonn. Die Deutsche Post will ihren angekündigten Online-Brief im ersten Halbjahr 2010 auf den Weg bringen. Was diese elektronische Post kosten wird, konnte Vorstandschef Frank Appel noch nicht sagen. „Wir diskutieren verschiedene Preis-Modelle“, sagte er in Hamburg. Offen ist, wie viele Kunden bereit sein werden, beispielsweise für Geschäftsbriefe über diese abgesicherte E-Mail-Variante zu bezahlen. „Wir können es nur ausprobieren“, sagte Appel. Appel ist überzeugt, dass es trotz dieses Internet-Angebots weiterhin klassische Briefzustellung geben wird: „Wir wissen nur noch nicht, in welchem Volumen.“ Vorerst müssen die rund 80.000 Briefträger nicht um ihren Job bangen, betriebsbedingte Kündigungen seien in den kommenden beiden Jahren ausgeschlossen. Die Deutsche Post DHL ist trotz Öffnung des deutschen Briefmarkts für den Wettbewerb nach wie vor das führende Unternehmen und verschickt neun von zehn Briefen. Wenn die Post künftig auf einen Teil ihrer Dienstleistungen auch Mehrwertsteuer entrichten soll, braucht das Unternehmen allein für die Anpassung ihrer Software eine Vorlaufzeit von ein- bis eineinhalb Jahren. Auch Post-Kunden, die selbst frankierten, müssten sich auf die Steuer einstellen können, sagte Appel. „Das ist nicht so trivial.“ Eine Entscheidung der Bundesregierung gibt es noch nicht. „Der jetzige Referentenentwurf muss noch nachgebessert werden“, sagte Appel. (dpa)
Post bringt Online-Brief bis Sommer 2010 auf Weg
Preismodell noch offen / Nutzerzahlen nicht abzuschätzen / Klassischer Brief bleibt bestehen