Essen/Bonn. Die Deutsche Post DHL will am lukrativen Trend zum Lebensmittelkauf per Mausklick mitverdienen. Nach einem Probelauf in Köln bringen Paketzusteller jetzt auch in vielen Ruhrgebietsstädten Essen und Getränke ins Haus. „Bis zum Jahr 2015 wollen wir in allen deutschen Ballungsräumen im Online-Lebensmittelhandel aktiv sein“, sagte Andrej Busch, der Chef des deutschen Paketgeschäfts von DHL, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ und dem Internetportal „derwesten.de“. Im Herbst komme Berlin hinzu.
Die Kunden könnten ihre online georderten Lebensmittel wahlweise zwischen 18 und 20 Uhr oder zwischen 20 und 22 Uhr in Empfang nehmen, spätestens am Tag nach der Bestellung. DHL-Manager Busch sieht große
Chancen: „In England zum Beispiel werden schon rund fünf Prozent der Lebensmittel im Internet gekauft, in Deutschland erst 0,2 Prozent. Das Potenzial für unser heimisches Geschäft ist also riesengroß“, sagte er.
In großem Stil Lebensmittel frisch, kühl und kostengünstig bis zur Haustür zu bringen, sei eine komplexe Aufgabe – gerade angesichts der niedrigen Preise im deutschen Einzelhandel. „Der Lebensmittelversand ist gewissermaßen der Mount Everest der Privatkundenlogistik“, sagte Busch der Zeitung.
Es gehe um eine Ergänzung bestehender Angebote. Praktisch alle großen Lebensmittelhändler bauten derzeit Online-Shops auf. Die Deutsche Post DHL arbeitet mit REWE online zusammen sowie mit Anbietern wie Biodirekt oder Mytime. Außerdem ist die Post direkt am Online-Lebensmittelhändler Allyouneed beteiligt. (dpa/diwi)