Warschau. Der Konflikt zwischen Deutschland und Polen wegen des Mindestlohns auf deutschen Straßen spitzt sich wieder zu. Der Vorsitzende des polnischen Transportunternehmer-Verbandes ZMPD, Jan Buczek, hat am Mittwoch Vormittag einem Vertreter der deutschen Botschaft in Warschau eine Petition überreicht, die direkt an die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, gerichtet ist. „Die polnischen Fahrer, die durch Deutschland fahren, sind doch in polnischen Firmen beschäftigt”, unterstrich der Funktionär noch einmal, warum seiner Meinung nach diese Regelung für die Polen nicht gelten darf. „Dieses Gesetz ist ein Ausdruck dafür, dass Deutschland nur einen schlechten Willen gegenüber den Polen hat”, erklärte er.
Die Petition wurde im Rahmen einer lautstarken Demonstration polnischer Lkw-Fahrer vor der deutschen Botschaft in Warschau überreicht. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 200. „Wir werden euch die Grenzen blockieren, wenn Ihr nicht nachgebt”, polterte ein Teilnehmer. Möglicherweise werde es auch eine Protestaktion in Brüssel geben, drohte der Transporteur, der seinen Aussagen zufolge den Großteil seines Geschäftes in Deutschland betreibt. (bec)