Warschau/Brüssel. Die polnische Regierung will in der EU „eine Front gegen den Protektionismus einiger westeuropäischer Länder beim Straßentransport“ errichten. Das kündigte Verkehrsminister Andrzej Adamczyk in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur PAP an. „Wir müssen eine Offensive starten gegen verschiedene Entwicklungen, die in der EU-Kommission und in Mitgliedsländern wie Deutschland und Frankreich aufgetreten sind“, sagte Adamczyk. Durch Lösungen wie den Mindestlohn für Lkw-Fahrer werde gezielt die immer stärker konkurrenzfähige polnische Straßentransport-Branche geschwächt und die heimischen Unternehmen gestärkt, argumentierte der Politiker.
Der Sektor umfasse in Polen 33.000 Firmen und schaffe insgesamt 100.000 Arbeitsplätze. Daher müsse er vor Angriffen geschützt werden. Zur „polnischen Koalition“ gehören bisher offenbar die östlichen und südöstlichen EU-Mitgliedsländer Tschechien, Ungarn, Slowakei, Litauen, Lettland, Estland, Rumänien, Bulgarien und Kroatien. Auf Seiten Deutschlands und Frankreichs werden derzeit außerdem Österreich, Belgien, Dänemark, Italien, Luxemburg und Schweden verortet. Im März will Polen mit seinen Verbündeten in Brüssel einen detaillierten Bericht zur angeblichen Diskriminierung polnischer Transporteure vorlegen. (mk)