Warschau. Premierministerin Beata Szydlo von der rechtskonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat in ihrer Regierungserklärung zum Thema Infrastruktur die Bereiche Energie, Binnenschifffahrt und eine bessere Nutzung von EU-Mitteln hervorgehoben. Während andere Ministerien wie das Schatzministerium – das sich um Privatisierungen von staatlichen Unternehmen kümmerte – nach einer Übergangsphase abgeschafft werden, sollen ein Energieministerium und ein Ressort für Meereswirtschaft und Binnenschifffahrt neu entstehen.
„Wir wollen, dass die polnischen Flüsse zu großen Straßen werden, auf denen aus heimischen Werften stammende Frachtschiffe voller Güter fahren“, sagte Szydlo. In das Amt des zuständigen Ministers berief Szydlo ihren Parteifreund, den derzeitigen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Marek Gróbarczyk. Der Politiker war im Jahre 2007, als die PiS zuletzt die Regierung gestellt hatte, bereits Minister für Meereswirtschaft gewesen, bevor die Nachfolger-Regierung dieses Amt dann abschaffte. Gróbarczyk möchte an seine damalige Tätigkeit anknüpfen.
In einem ersten Interview versprach er, dass Weichsel und Oder schon in wenigen Jahren voll der Frachtschifffahrt zur Verfügung stehen sollen. So seien etwa bei der Oder geringere Investitionen notwendig, als von vielen angenommen werde, sagte Gróbarczyk. Derzeit beträgt der Anteil der Flüsse am Frachtverkehr in Polen, gerechnet in Tonnenkilometern, nur minimale 0,5 Prozent. (mk)