Küstrin/Oder. Am deutsch-polnischen Grenzübergang in Kostryzn (deutsch: Küstrin) wird für über 20 Millionen Euro eine neue Brücke entstehen. Sie soll als Teil der Ortsumgehung von Küstrin gebaut werden, die wiederum insgesamt über 40 Millionen Euro kosten wird. Umgehung und Brücke werden aber als zwei getrennte Bauprojekte betrachtet. Wegen des schlechten und veralteten technischen Zustandes der bisherigen Brücke ist die Überquerung derzeit nur Fahrzeugen mit unter 7,5 Tonnen Gesamtgewicht gestattet.
Die Baukosten der neuen Brücke übernimmt die öffentliche Hand Deutschlands und Polens auf jeder jeweiligen Seite der Grenze. Seit Ende 2016 dauerten die deutsch-polnischen Verhandlungen auf Regierungsebene für das Bauprojekt an. Ein genauer Termin für die Fertigstellung steht noch nicht fest. Bevor ein Vertrag mit einem Bauunternehmer unterzeichnet werden kann, muss von der EU noch ein Antrag genehmigt werden, der eine Abweichung von geltenden EU-Normen vorsieht. Die Arbeiten können daher erst im Jahr 2019 beginnen und mit einer Eröffnung ist nicht vor 2021 oder 2022 zu rechnen. Die bestehende Brücke wird danach abgerissen.
Die Bundesstraße Nr. 1 nach Küstrin (nördlich von Frankfurt/Oder) ist der kürzeste Weg von Berlin zur polnischen Grenze. Die nächstgrößere polnische Stadt an dieser Straße ist Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe). Die Strecke kann bei Problemen und Staus auf der Autobahn auch für Straßentransport eine Alternative darstellen. (mk)
Raimar Wendland