Warschau. Das für das polnische Schienennetz zuständige Unternehmen PKP PLK verkündete jetzt den Beginn einer breit angelegten Offensive mit dem Ziel, die Durchschnittsgeschwindigkeit von Gütertransporten per Bahn im Land zu verdoppeln. Außerdem soll das Verbindungsnetz optimiert und damit die Konkurrenzfähigkeit der Schienentransporte deutlich verbessert werden.
Allein im laufenden Jahr sind Ausschreibungen im Gesamtwert von 11 Milliarden Zloty (über 2,5 Milliarden Euro) geplant – das meiste davon aus EU-Mitteln. Bis zum Jahr 2023 sind sogar Investitionen in Höhe von 67 Milliarden Zloty (etwa 16 Milliarden Euro) vorgesehen. Sollten die ehrgeizigen Pläne umgesetzt werden können, wäre dies fast eine Verdopplung der Ausgaben: Von 2007 bis 2015 standen nur ungefähr 36 Milliarden Zloty (knapp 9 Milliarden Euro) zur Verfügung.
Verbesserungen sollen auch bei der Vergabe von Aufträgen vorgenommen werden. Während in der Vergangenheit bei Ausschreibungen nur der günstigste Preis zählte – und immer wieder Unternehmen Konkurs anmeldeten, weil sie sich übernommen hatten – soll nun vor allem die Qualität und Nachhaltigkeit des Projekts im Vordergrund stehen. Daher lädt PKP PLK auch ausdrücklich mehr ausländische Unternehmen zur Teilnahme an Ausschreibungsverfahren ein. Polnische Firmen allein kämen mit der Welle an Aufträgen in den nächsten Jahren wahrscheinlich nicht allein zurecht, so der Netzbetreiber.
Für den Frachtverkehr mit der Bahn wird durch den Investitionsschub ein kräftiges Wachstum erwartet. Schon jetzt ist die polnische PKP Cargo der zweitgrößte Schienen-Transporteur Europas. (mk)