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Politik und Wirtschaft diskutieren die Zukunft der Mobilität

19.01.2018 11:40 Uhr
Politik und Wirtschaft diskutieren die Zukunft der Mobilität
Diskutierten über die Zukunft der Mobilität (v.l.): Sascha Hingst, Moderator, Rita Schwarzelühr-Sutter, Bundesumweltministerin, Ulrich Klaus Becker, ADAC, Richard Lutz, DB, Ottmar Gast, Hamburg Süd, Thorsten Dirks, Lufthansa
© Foto: Deutsches Verkehrsforum/photothek

Beim Parlamentarischen Abend des DVF waren sich alle Teilnehmer einig: ohne Mobilität keine funktionierende Wirtschaft.

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Berlin. Beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Verkehrsforums (DVF) haben sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit dem Thema „Mobilität für Deutschland“ auseinandergesetzt. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, hat dazu aufgerufen, die disruptiven Veränderungen im Verkehrssektor als Chance zu begreifen. Hier könne Deutschland als Technologieland die Nase vorne haben und den Vorsprung behalten.

„Wir stehen in der Mobilität vor umwälzenden Veränderungen. Diese können wir aber als Chance nutzen und mit neuen Technologien und Dienstleistungen im Verkehrsbereich Arbeitsplätze und eine bessere Umweltbilanz schaffen“, so die Staatssekretärin. Sie sprach sich zudem für Technologieoffenheit bei den Antrieben und Kraftstoffen aus sowie der Förderung für die E-Mobilität im Bereich des ÖPNV und der Ladeinfrastruktur.

 „Die Antriebs- und Energiewende im Verkehr gelingt, wenn alternative Antriebe breite Akzeptanz beim Kunden finden und technologieoffen weiterentwickelt werden. Digitalisierung und Automatisierung des Verkehrs haben das Potenzial, das Klima zu verbessern und attraktive Mobilität zu gewährleisten“, bestätigte Ulrich Klaus Becker, DVF-Präsidiumsmitglied und Vizepräsident für Verkehr, ADAC.

Mut und Investitionen für Innovation

Auch DVF-Geschäftsführerin Heike van Hoorn rief zum Mut für Innovationen auf. „Wann wäre die Zeit besser als jetzt, wo es Geld, technologisches Know-How und gut ausgebildete Menschen gibt? Der Investitionshochlauf muss fortgesetzt werden, wir müssen schneller planen und bauen und brauchen Forschungsprogramme im Mobilitätsbereich.“ Dazu sei eine funktionierende Bundesregierung die Voraussetzung.

Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium verwies auf das Problem, dass man derzeit die hohen Investitionssummen nicht verbauen, da es an Personal mangele und die Prozesse viel zu lange dauerten. Deshalb sei ein neues Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz erarbeitet worden, welches die kommende Regierung beschließen könne.

Man habe eine Generation an Verkehrsinvestitionen verschlafen, nicht nur bei der Straße, sondern auch bei anderen Verkehrsträgern, so Thorsten Dirks, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorstandsmitglied Ressort Eurowings und Aviation Services, Deutsche Lufthansa AG.

Unterstützung bekam er von Richard Lutz, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Bahn AG. Man müsse die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sichern. So sei etwa die entscheidende Voraussetzung für mehr Verkehr auf der Schiene eine verlässliche Infrastruktur. „Wir begrüßen die Ansätze im Bundesverkehrswegeplan 2030, dass mit dem Ausbau von Großknoten auch in den kommenden Jahren wesentliche Engpässe im Netz beseitigt werden sollen. Nur so werden zwei wichtige Ziele erreicht: der Deutschlandtakt und das 740 Meter-Netz für einen signifikant leistungsfähigeren Schienengüterverkehr.“

Mobilität ist Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft

Ottmar Gast, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Beirats der Hamburg Süd, und Thorsten Dirks griffen das Thema Klimaschutz nochmal auf. Sowohl ind Schiff- als auch der Luftfahrt sei hier ein internationales Klimaschuttsystem nötig. Nationale Lösungen seien nicht zielführend.

Ulrich Nußbaum, DVF-Präsidiumsvorsitzender, sagte abschließend: „Mobilität ist die Voraussetzung für den erfolgreichen Wirtschaftsstandort Deutschland. Deshalb müssen wir den Bürgern die Vorhaben bei den Infrastrukturprojekten klar und transparent kommunizieren sowie Mobilität in Einklang mit Klima- und Lärmschutz bringen. Um dies zu verdeutlichen, stehen Politik und Wirtschaft gemeinsam in der Pflicht, denn nur so können wir die Akzeptanz der Bürger für Verkehrsprojekte erreichen.“

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