Berlin. Die neuen Lkw-Mautsätze will der Bund voraussichtlich erst im Herbst einführen und nicht wie ursprünglich vorgesehen zeitgleich mit der Lkw-Maut-Ausweitung auf alle Bundesstraßen zum 1. Juli. Das war am Donnerstag in Berlin aus Kreisen der Transport- und Logistikverbände zu hören. Demzufolge soll die Lkw-Maut-Ausweitung auf alle Bundesstraßen zwar wie geplant stattfinden, allerdings verzögere sich die Festsetzung der Tarife auf Grundlage des noch nicht vorliegenden Wegekostengutachtens für den Zeitraum 2018 bis 2022.
In Abhängigkeit von der Bildung einer neuen Regierung sei eine Einführung der neuen Lkw-Mautsätze frühestens zum 1. Oktober vorstellbar, hieß es. Sie müsse über die künftige Höhe der Straßennutzungsgebühr auf Autobahnen und Bundesstraßen entscheiden beziehungsweise darüber, ob externe Kosten bei deren Berechnung berücksichtigt werden. Derzeit gehen die Verbände davon aus, dass die Ausweitung der Lkw-Maut zum 1. Juli auf Basis der aktuellen Gebührensätze stattfindet.
Das Bundesverkehrsministerium hat den Transport- und Logistikverbänden anscheinend schon eine mündliche Zusage zu der Terminänderung gegeben. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) und der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) hatten kürzlich gemeinsam mit dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), dem Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sowie dem Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) in einem Schreiben an den Staatssekretär Rainer Bomba um eine verlässliche Aussage zur Einführung neuer Lkw-Mautsätze gebeten. Zudem hatten sie eine Vorlaufzeit von sechs Monaten zwischen deren Bekanntgabe und deren Inkrafttreten erbeten. (ag)