Warschau. Immer mehr Speditionen verlassen Polen und lassen ihr Unternehmen in anderen EU-Ländern wie Zypern oder Tschechien registrieren. Aus Grund hierfür nennen Unternehmer die unklare polnische Mehrwertsteuerregelung. Wie Unternehmer und Fachleute auf dem IX. Spediteurs-Kongress („Kongress Speditorow“) in Polen bekannt gaben, verfügt beispielsweise Zypern über ein klares Recht. Sogar die Beamten in den polnischen Behörden wissen den Angaben zufolge nicht genau, wie sie verbindlich das Recht anzuwenden haben, weil jedes Finanzamt seine eigene Interpretation der Vorschriften hat. Darüber hinaus beklagen einheimische Experten, dass das polnische Recht keinen Transport definiert, der außerhalb von Polen stattfindet, etwa von der Schweiz in die Ukraine. Auch in diesem Fall müssen die internationalen Kunden eine Mehrwertsteuer von 22 Prozent entrichten, die im Europavergleich sehr hoch sei. „Das führt dazu, dass die polnischen Speditionen für die Kunden zu unattraktiv sind, und die Kunden ziehen es vor, Unternehmen aus anderen Ländern zu beauftragen“, so die Kritik. (bec)
Polen: Unklare Mehrwertsteuerregelung vertreibt Speditionen
Zunehmende Abwanderung polnischer Unternehmen nach Zypern und Tschechien: Unklare Rechtslage verunsichert Dienstleister