Warschau. Das polnische Mautsystem viaTOLL wird nach dem stetigen Wachstum in letzter Zeit sein Netz beginnend im laufenden Jahr noch einmal massiv erweitern. Geplant ist, innerhalb von sechs Jahren weitere 2100 Straßenkilometer mautpflichtig zu machen, sagte der Chef des für die Verwaltung des Systems zuständigen Firma Kapsch Telematic Services.
Im Jahre 2011 startete viaTOLL mit etwa 1500 Kilometern, inzwischen werden bereits über 3600 Kilometer erfasst. Zum Netz gehören vor allem Autobahnen und Schnellstraßen, aber auch einige so genannte Landesstraßen (vergleichbar mit deutschen Bundesstraßen), die heute mehrheitlich noch mautfrei sind.
Ende 2018 läuft der Vertrag des Mautbetreibers aus
Derzeit stehen auf polnischen Straßen etwa 900 „Tore“ die alle durchfahrenden Lkw elektronisch erfassen. Die täglichen Einnahmen des Staatshaushalts aus viaTOLL betragen gut 4 Millionen Zloty (rund 1 Million Euro), die ertragreichste Strecke ist die Autobahn A4 von der deutschen bis zur ukrainischen Grenze. Einige Autobahnen in Polen werden immer noch von privater Hand betrieben und sind daher nicht vom System abgedeckt.
Gerade läuft ein Bieterverfahren für die Übernahme und wahrscheinlich auch Veränderung des Systems von viaTOLL, wenn Ende 2018 der Vertrag mit Kapsch ausläuft. Es wird nicht damit gerechnet, dass die Österreicher wieder den Zuschlag erhalten werden. Ein neues System soll sowohl mit den privaten Mauterhebungen im Lande als auch mit dem EU-weiten EETS-Verfahren kompatibel sein. (mk)