Plus an Sicherheit und Spezielles

Sicherheit und Bedienkomfort stehen bei den Ladekran-Herstellern besonders im Fokus. Ein Beispiel dafür ist das jüngst überarbeitete "Loglift-HiVision"-System von Hiab, mit dem der Kran per Virtual-Reality (VR)-Brille aus der wettergeschützten und sicheren Lkw-Kabine gesteuert wird. Bessere Sichtverhältnisse soll die neue VR-Brille mit höherer Auflösung bringen, deren Bild sich bei direkter Sonneneinstrahlung per Knopfdruck verdunkeln lässt. Ebenfalls neu ist die Sichtfeld vergrößernde Zoom-Funktion, um beispielsweise Markierungen am Holz lesbar zu machen. Anstelle einer bisherigen Klapp-Mechanik ist die Hauptkamera nun an einem ausfahrbaren Teleskop befestigt, was Verschleiß und Vibrationen reduzieren soll. Am Bedienstand fallen die Joysticks zugunsten einer höheren Ergonomie und Arbeitsgeschwindigkeit nun kleiner aus, außerdem lässt sich der Kran per Fernsteuerung nun auch von außen steuern. An einem besonderen Fahrzeug wirkte HMF mit, das beim Transportunternehmen König & Kaiser im Einsatz ist. Der Volvo FH lässt sich per Fernsteuerung von außen steuern, was es auf engen Baustellen deutlich vereinfacht, den Lkw millimetergenau und unfallfrei zu positionieren. Für den "7020-OK6"-Ladekran von HMF entschied sich das Unternehmen nach eigenen Angaben vor allem wegen des Standsicherheitssystems EVS. Dieses agiert unabhängig von der aktuellen Stützweite und bezieht den aktuellen Beladezustand des Lkw mit ein, wodurch der Kran auch bei nicht vollständig ausgefahrenen Stützbeinen leistungsfähig arbeiten kann. Die Standfestigkeit stets im Blick Spezielles ist auch dem italienischen Kranspezialisten Fassi nicht fremd. Um sich von (teuren) externen Krandienstleistern unabhängig zu machen, suchte das rheinland-pfälzische Unternehmen Holzbau Dahm nach Alternativen. Diese fand man in einem vierachsigen Volvo FMX-Fahrgestell samt Fassi F1150-Ladekran. Auch hier ist das Thema Standfestigkeit wichtig, denn nicht immer lassen sich am Einsatzort die Abstützungen aus Platzgründen im vollen Umfang ausfahren. Über die mögliche Hubleistung wacht beim Fassi-Kran die IMC-Unit (Integral Machine Control), die die Berechnungen zu den aktuellen Lastzuständen an die V7-Fernbedienung übermittelt. Der F1150 ist mit einem maximalen Hubmoment von 102 tm und einer Reichweite inklusive Jib-Verlängerung von bis zu 31,8 Metern auch für schwerere Hebeaufgaben gerüstet. Als weitere Besonderheit ist der Kran mit einer Seilwinde ausgerüstet, die für den Einsatz bei Dahm von großer Bedeutung ist. Alternativ ist auch die Montage eines Arbeitskorbes möglich, um Inspektionen oder Arbeiten in großer Höhe sicher durchführen zu können. In der Klasse der mittelschweren Krane schob Fassi im vergangenen Jahr mit dem "F345RB" einen 33,2 tm kräftigen Lastenheber nach. Dieser soll punkten, wenn geringes Eigengewicht und kompakte Abmessungen gefordert sind. Eine Besonderheit ist der neue Dekagonal-Querschnitt des Teleskopauslegers, mit dem der Hersteller das Gewicht des Kranarms im Vergleich zu Modellen mit Sechskantausführung reduziert haben will. Zudem soll so eine bessere Kräfteverteilung erreicht werden, weshalb die Materialstärke der Schubstücke reduziert und damit das Auslegergewicht um etwa 15 Prozent verringert werden konnte. Mit Neuheiten kann ebenfalls Konkurrent Palfinger aufwarten, wobei die neuen Modelle "PK 45.002 TEC 5" und "PK 48.002 TEC 7" in der 25- bis 60-Metertonnen-Klasse zu Hause sind. Als Wettbewerbsvorteil preist Palfinger die Leichtbauweise des polygonalen Profils (P-Profil) an, durch die das Ausschubsystem bei niedrigem Eigengewicht bis zur Kranspitze sehr stabil bleiben soll. Zudem soll sich das Schubsystem durch einen geringen Wartungsaufwand auszeichnen. Mit drei Verlängerungen kombinierbar Beide Kranneuheiten lassen sich mit drei unterschiedlichen Fly-Jib-Verlängerungen (PJ075, PJ090, PJ150) spezifizieren. In Kombination mit dem PJ150 schafft es laut Hersteller beispielsweise der PK 48.002 TEC 7 in einer 70 Grad Stellung bis zu 1080 Kilogramm auf 18 Meter Höhe in 17 Meter Reichweite zu verheben. Bei niedrigen Türöffnungen oder bei Arbeiten in Gebäuden hilft darüber hinaus "Power Link Plus". Dabei handelt es sich um ein doppeltes Kniehebelsystem, das durch die spezielle Verbindung zwischen Knickarm und Hauptarm sowie Hauptarm und Kransäule die Hubkraft des Krans spürbar erhöht. Mehr zum Thema finden Sie unter #Ladekrane www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Ladekrane werden immer leistungsstärker und mausern sich damit mehr und mehr zum ernsthaften Konkurrenten für Mobilkrane. Bezogen auf diese, bauen die meist auf einem Vierachs-Lkw-Chassis montierten Ladekrane deutlich kompakter und zeichnen sich durch geringere Betriebs- und Anschaffungskosten aus. Industriekrane sicher führen Neu im Verlag Heinrich Vogel* erschienen ist das Lehrbuch "Ladekrane sicher führen", das sich speziell an alle Bediener von Portal- und Brücken-, Dreh- und Schwenkkranen sowie von Laufkranen und -katzen richtet. Das Werk folgt dabei inhaltlich dem Rahmenplan des DGUV Grundsatzes 309-003 und hilft nicht nur bei der praxisnahen Vermittlung der theoretischen Kenntnisse in der Ausbildung, sondern unterstützt auch in der jährlichen Unterweisung.www.heinrich-vogel-shop.de*Auch die VerkehrsRundschau erscheint im Verlag Heinrich Vogel

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