Player der neuen Saison

Schon lange waren die Auftragsbücher nicht mehr so voll wie in diesem Jahr. Allein aus Osteuropa verzeichnet Kögel bis Juni ein Plus an Auftragseingängen von 63 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum. 34 Prozent mehr waren es in Westeuropa während der ersten sechs Monate. Das ließ Kögel und Humbaur Spielraum für Neuinvestitionen, Verbesserungen und etliche neue Produkte, die das Trailerherstellerduo auf der IAA Nutzfahrzeuge im September zeigen will. 18.000 Trailer, so die Prognose, sollen dieses Jahr die Hallen der Burtenbacher Zentrale und des tschechischen Zweigwerkes verlassen. Noch immer, so Massimo Dodoni, Geschäftsführer für Vertrieb und Aftersales, nehmen die Curtainsider gut Dreiviertel der Produktion ein, aber die Nachfrage nach Containerchassis steigt und die Produktion soll ausgeweitet werden.Die Fahrzeugneuheiten präsentierten Kögel und Humbaur jetzt vor der Allianz-Arena in München. Stabil zeigen sich die Rahmen der Novum-Generation: Luft- und Lichtkonsole leiten laut Hersteller die Kräfte direkt über die Längsträger, deren Wabenmuster wie im Brückenbau entwickelt wurde, unterstützt durch das schmalere Abschlussblech mit vier Millimeter Stärke. Auch in Sachen Handling wurden Rahmen wie Aufbau geändert - und damit der Zurrwinkel optimiert, versprechen die Entwickler. Gleiche Bordwandfelder sollen für stets gleiche Einstecklatten sorgen. Variabler sind nun die Lattentaschen und -auflagen. Insgesamt wollte man mehr Individualisierungsmöglichkeiten schaffen - der Kögel Light plus bietet bis zu 410 Kilogramm mehr Nutzlast als sein Vorgänger. Realisierbar auch durch solche kleinen, aber feinen Ideen wie die textile Einstecklatte FastFix. Sie wiegt unter 500 Gramm und lässt sich einfach an der Runge ein- und aushängen.Pfiffige Alltagshelfer sind auch EasyFix, eine Verdecksicherung im geöffneten Zustand. Strong&Go nennt Kögel seine Trailerkreuzung aus dem Novum und einer mit Gurtaussteifungen verstärkten Integral-Dachplane. Clever: Für die XL-Codierung und den DB DR 9.5 sind hier keine Einstecklatten mehr notwendig, für ein- oder zweilagigen Getränketransport muss nur eine Lattenreihe angebracht werden. Auch Ergonomie und einfaches Handling ist Kögel bei den Neulingen gelungen: Der Temperaturschreiber am Cool - PurFerro Quality erhielt zur besseren Bedienbarkeit bei angekuppeltem Hänger eine schräge Halterung, außerdem eine Luxima LED-Mehrkammerschlussleuchte mit Rückraumüberwachung, optional einen Türkontaktschalter zur Innenbeleuchtung.Heckausschub per HandkurbelMaximale Flexibilität bietet das neue Leichtbau-Containerchassis Port 45 Triplex - auch hier sind durchdachte Details eingearbeitet, wie Entwickler Michael Müller erklärt: "Der Frontausschub ist sechsfach kugelgelagert und kommt ohne aufwendige Mechanik aus. Wir haben die Luft-Licht-Konsole dort geschützt versenkt und so mehr Freiraum bei den Anschlussleitungen."Während der Mittenausschub wartungsarm über Spezial-Kunststoffgleiter und zwei Ausschubrollen geführt ist, funktioniert der Heckausschub per Handkurbel. Hier sind sieben Positionen einstellbar.Auch Anhänger- und Fahrzeugaufbauer Humbaur hat sich breiter aufgestellt. Hier gibt es einen Einblick in die neue Modellpalette der FlexBox-Fahrzeugaufbauten. Die seit 2016 erhältliche Serie wurde nun auf drei Sparten Dry, Cool und Freeze verbreitert. Neuerungen sind aerodynamischeres Design, was neben der GFK-Leichtbauweise, laut Hersteller die Verbrauchswerte senken soll.Die Varianten Cool und Freeze verfügen nun über ein ATP-Zertifikat. "FlexBox Cool und FlexBox Freeze, beides temperaturgeführte Varianten, sind nun auch für den Transport leicht verderblicher Lebensmittel entsprechend der ATP-Klasse geeignet", so Humbaur-Sales-Chef Markus Wiedmann.Paneele mit FliegengewichtMitgebracht hatten die Gersthofer zur Allianz-Arena in München auch ein aktuelles Beispiel für konsequenten Leichtbau mit GFK-Sandwich-Paneele. Die PUR Light-Paneele wiegen laut Humbaur unter vier Kilogramm pro Quadratmeter, Alu wiegt etwa sieben, Stahl zwölf Kilogramm. Der Tiefkühl-Koffer FlexBox Freeze auf Basis eines Iveco Daily 72C ist mit einem gegossenen, nutzlastoptimierten Isolierboden bestückt, zur Ladungssicherung sind außerdem Edelstahl-Schlitzankerschienen installiert.Die FlexBox-Palette wurde nun auch auf Lkw-Fahrgestelle erweitert. Und wenn mehr Stabilität nötig ist: Auch der Sandwich-Aufbau aus PUR-Alu erlaubt eine Ladungssicherung nach Code XL, wie ein Trockenfrachtkoffer FlexBox Dry auf Mercedes-Benz-Sprinter-Basis mit 5,5 Tonnen zeigte. Hier ist die Innenhöhe auf Möbeltransporte ausgelegt. "100 FlexBox-Aufbauten haben wir 2017 gefertigt, 500 werden es in diesem Jahr", erklärt Wiedmann. Für das Jahr 2019 ist erstmals eine vierstellige Anzahl angepeilt.Pannenhilfe live auf der IAAZur IAA will Humbaur seinen 24/7 Pannenhilfe-Service international ausrollen. Käufer der FlexBox Cool oder FlexBox Freeze erhalten mit dem Prevention Service eine Warnfunktion in Kombination mit der mobilen oder stationären Reparatur in Europa. Dazu werden die Kühlaggregate der FlexBox-Kofferaufbauten mit einer ID-Box ausgestattet, die via GPS oder GSM die Zustandsdaten in Echtzeit auf eine neutrale Plattform überträgt, wo sie geprüft und in Grün/Gelb/Rot-Warnmeldungen übersetzt werden. Je drohender Schaden wird ein mobiler Einsatz oder ein Werkstatttermin organisiert. Eine Live-Demo davon wird es auf der IAA geben. Spannendes verspricht dort auch Kögel: eigene Neuheiten zu Telematik und Konnektivität.Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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