Brenner. Anlässlich der Übernahme des aus Italien kommenden „Connecting Europe Express (CEE)“ durch Österreich am Brenner stellten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) das EU-Pilotprojekt „Brenner ohne Grenzen“ vor. „Damit die verstärkte Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene gelingt, muss ein Zug durch Europa so einfach zu fahren sein wie ein Lkw“, erklärte die ÖBB. Der Start für den Non-Stop-Gütertransport auf der Schiene zwischen München und Verona soll laut ÖBB noch im Herbst dieses Jahres erfolgen.
Das Projekt wurde von der EU-Abgeordneter Barbara Thaler (ÖVP) initiiert. Bei den Budgetverhandlungen zwischen Mitgliedsstaaten und Parlament sei es als eines von 59 Sonderprojekten für das Jahr 2021 in den EU-Haushalt aufgenommen worden. Für das erste Jahr seien 600.000 Euro als Budget genehmigt, für 2022 wurden 800.000 Euro eingereicht, schreibt Thaler in einem Blog. Derzeit bereite die EU-Kommission die ersten Ausschreibungen vor. Parallel dazu würden die rechtlichen Voraussetzungen gemeinsam mit den drei Mitgliedsstaaten Deutschland, Österreich und Italien geschaffen.
„Herzstück des europäischen Eisenbahnraums“
„Das Projekt wird schwarz auf weiß zeigen, dass bereits auf der Bestandsstrecke am Brenner die Schiene konkurrenzfähig ist“, so Thaler. „Mit dem Brenner Basistunnel (BBT) samt den Zulaufstrecken wird auch die Kapazität für die Nachfrage geschaffen. So wird das Jahrhundertprojekt BBT auch zum Herzstück des einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes.“
Der „Connecting Europe Express (CEE)“ ist kürzlich in Lissabon gestartet und fährt noch bis Oktober durch alle 26 Mitgliedstaaten der EU. Derzeit hält er sich in Österreich auf. Er soll sichtbarer Ausdruck des EU-Jahres der Schiene sein. (ms)