Künftig können mongolische Berufskraftfahrer eine beschleunigte Grundqualifikation absolvieren, um in Deutschland eine Arbeit aufnehmen zu können. Möglich macht dies ein abgeschlossenes Pilotprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) mit dem Bildungswerk Verkehrsgewerbe Niedersachen (BVN).
Dabei haben die Partner gemeinsam mit zwei mongolischen Vertretern einen Vergleich des deutschen und mongolischen Systems zur Berufskraftfahrerqualifikation durchgeführt. Die mongolischen Vertreter sollen laut Bast in der Mongolei als Multiplikatoren eingesetzt werden, um die gewonnenen Erkenntnisse in mongolische Ausbildungs- und Prüfungspläne zu implementieren. Das ermögliche so vorqualifizierten mongolischen Berufskraftfahrern in Deutschland künftig eine beschleunigte Grundqualifikation zu absolvieren.
Der mongolische Botschafter Birvaa Mandakhbileg verweist auf die lange Zusammenarbeit beider Länder und begrüßt, dass auf der Basis der vorgelegten Ergebnisse der Zugang von Berufskraftfahrern zum deutschen Arbeitsmarkt erheblich erleichtert wird. Das Land hat sich den wichtigsten internationalen Verkehrsabkommen angeschlossen, wie die Bundesanstalt hervorhebt. Mit Deutschland wurde im Februar 2024 ein bilaterales Abkommen über den Personen- und Güterverkehr auf der Straße unterzeichnet.
Dr. Ingo Koßmann, Abteilungsleiter „Verhalten und Sicherheit im Verkehr“, in der BaSt, erklärt, dass die Projektergebnisse nicht nur dazu beitragen können, dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Durch Anpassungen in den mongolischen Ausbildungs- und Prüfplänen werde zudem ein wichtiger Beitrag in der Mongolei geleistet die Verkehrssicherheit zu verbessern. Der Vergleich beider Systeme zur Berufskraftfahrerqualifikation zeigt laut der Bundesanstalt, dass die Unterrichtsinhalte und Kenntnisbereiche in der Mongolei und Deutschland nahezu identisch sind und ähnliche Standards angestrebt werden.
Außerdem sollen die Erkenntnisse aus dem Projekt laut Bast dem Bundesverkehrsministerium (BMDV) helfen, rechtliche Grundlagen zu verbessern, um gleichwertige Berufskraftfahrerqualifikationen sowie Fahrerlaubnissen aus Drittstatten anzuerkennen. Mit diesem Projekt würden bereits erste Maßnahmen der BMDV-Kommission „Straßengüterverkehr“ umgesetzt, so Bettina Lauer, Pressesprecherin im BMDV. Die Kommissionbesteht aus Vertretern von Logistik- und Branchenverbänden.