Paris. Mit ihrem Gesetzentwurf zugunsten einer ökologischeren Energiewirtschaft ist die Pariser Umweltministerin Ségolène Royal bei der Fédération nationale des associations d’usagers des transport (FNAUT) auf Kritik gestossen. Der Verband sieht sich als Dachorganisation aller umweltsensiblen Nutzervereinigungen des Landes im Transportbereich. Er hält der Ministerin vor, in dem Entwurf das Straßengütertransportgewerbe als „Hauptumweltbelaster“ völlig außen vor zu lassen.
Außerdem zeigt sich die FNAUT enttäuscht über die nunmehr vorgesehene Ersatzlösung für die vormals geplante Ökosteuer. Von den ursprünglich ins Auge gefassten 15.000 Kilometern steuerpflichtigem Straßennetz sei das Eingangskonzept jetzt auf nur noch 4000 Kilometer abgespeckt worden, bemängelte der Verband.
Die Kritik richtet sich auch gegen die Bahnfrachtpolitik der Staatsbahn SNCF. Diese gebe den Frachttransport „Stück um Stück“ auf und der Staat halte trotz aller vorgeblicher Umweltorientierung an Vergünstigungen zugunsten des Straßengütertransports fest. FNAUT fordert Paris dazu auf, jenen wenig rentablen Bahnfrachtstrecken unter die Arme zu greifen, deren prekäre Lage das Ergebnis „deloyaler Konkurrenz“ aus Osteuropa sei. (jb)