Paris. Der Erlass eines alternierenden Fahrverbots für Autos und des gänzlichen Fahrverbots für Lastwagen ab 3,5 Tonnen aufgrund der hohen Luftverschmutzung im vergangenen Dezember hat wenig gebracht. Es habe ein Problem bei der Umsetzung und zu wenige Polizeikontrollen gegeben, erklärte der für die französische Hauptstadt zuständige Sachgebietsverantwortliche Christophe Najdovski. Dafür machte er die wegen der Weihnachtszeit verstärkten Schutzmaßnahmen zur Terrorismusabwehr im Rahmen des Vigipirate-Programms verantwortlich.
Ferner hätten ein vermehrtes Verkehrsaufkommen wegen der Einkäufe für die Festtage, zu viele Ausnahmeregelungen, mehrere technische Pannen bei der S-Bahn RER sowie den Massenstart in die Ferien die Smog-Maßnahme konterkariert: Der Dezember 2016 sei für „ökologisches Bürgerverhalten nicht sehr günstig“ gewesen, lautete Najdovskis Fazit. Um lediglich 5 bis 10 Prozent habe man mit der alternierenden Massnahme den Verkehr in Paris verringern können, erklärte der Polizeipräfekt dazu. Sie soll deshalb auch nicht wiederholt werden. Die Hoffnungen ruhen nun auf der neuen Umwelt-Vignette.
Auch ein zweiter Ansatz zur Verringerung zu hoher Luftbelastungen in Paris scheint inzwischen in Frage gestellt zu werden: die kostenlose Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Nahverkehr. Die Folgen seien schlicht zu teuer und kosteten pro Tag fast vier Millionen Euro, rechnete die Präsidentin der Pariser Region Valérie Pécresse vor. Bei 20 solcher Tage im Jahr komme man auf 80 Millionen Euro, für die man 160 E-Busse anschaffen könne. (jb)