Basel. Der Logistikkonzern Panalpina hat im ersten Quartal 2010 einen kräftigen Volumenzuwachs sowohl in der Luftfracht (plus 24 Prozent) als auch in der Seefracht (plus 22 Prozent) verzeichnet. Wie der schweizerische Logistikdienstleister bekannt gab, sank der Bruttogewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode zwar um 13 Prozent, legte jedoch im Vergleich zum vorhergehenden Quartal um 5 Prozent zu. "Wir freuen uns, dass sich die globalen Märkte sukzessive erholen und unsere Frachtvolumen steigen", sagte Vorstandschefin Monika Ribar. "In der Implementierung unserer Beschaffungs- und Verkaufsinitiativen sind wir auf Kurs, darüber hinaus ist es uns gelungen, unsere Kosten tief zu halten und unsere Produktivität signifikant zu steigern. Unsere Volumen wachsen wieder stärker als der Markt und ich bin zuversichtlich, dass sich auch unsere Profitabilität in den kommenden Monaten weiter verbessern wird." Im ersten Quartal 2010 stiegen die Luftfrachtvolumen im Bereich des generellen Marktwachstum (23 bis 25 Prozent) um 24 Prozent. Die Seefrachtvolumen stiegen um 22 Prozent und übertrafen damit das Marktwachstum (15 bis 20 Prozent). Dennoch blieben die Volumen unter dem Niveau vor der Wirtschaftskrise. Während die Profitabilität pro Tonne Luftfracht klare Anzeichen der Erholung zeigte, blieb nach Unternehmensangaben die Profitabilität pro Standardcontainer (TEU) weiter unter Druck. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank auf zehn Millionen Schweizer Franken, was auch auf Rechtskosten in Höhe von acht Millionen Franken im Zusammenhang mit laufenden Untersuchungen der US-amerikanischen und anderer Behörden gegen Panalpina zurückzuführen ist. Panalpina erwartet nur begrenzte Auswirkungen der jüngsten vorübergehenden Schließung des europäischen Luftraums wegen der Vulkanaschewolke auf das Geschäft. Im Hinblick auf die fortgeschrittenen Vergleichsverhandlungen mit dem US-Justizministerium (DOJ) und der US-Börsenaufsicht (SEC) hat Panalpina beschlossen, die Summe von 120 Millionen Frankenfür voraussichtliche Bußen, anderweitige Zahlungen und Rechtskosten im Zusammenhang mit angeblichen Verstößen gegen den U.S. Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) und das US-Kartellrecht einzuplanen. Der Abschluss des Vergleichs mit den US-Behörden wird in der nahen Zukunft erwartet. Die obenstehenden Rückstellungen berücksichtigen allerdings nicht andere laufende, nicht-US-amerikanische Kartellrechtsuntersuchungen gegen die internationale Speditionsbranche, insbesondere jene der Europäischen Kommission, da Panalpina noch nicht in der Lage ist, die Höhe möglicher Geldstrafen mit Gewissheit abzuschätzen. (sb)
Panalpina auf Erholungskurs
Im ersten Quartal 2010 stieg das Luftfracht- sowie das Seefrachtvolumen um knapp ein Viertel