Bonn/Hamburg. Die deutschen Paketzusteller bereiten sich angesichts des wachsenden Onlinehandels darauf vor, in den Wochen vor Weihnachten bisher noch nie da gewesene Mengen an Paketen zuzustellen. Allein der Marktführer Deutsche Post DHL rechnet „mit Rekordmengen von über 11 Millionen Paketsendungen pro Tag“, wie ein Unternehmenssprecher am Montag auf Anfrage mitteilte. Die Konkurrenten Hermes und DPD erwarten an den Spitzentagen jeweils noch einmal mehr als 2 Millionen Pakete.
Deutsche Post DHL stellt 10.000 Aushilfen ein
„Das Weihnachtsgeschäft stellt die Paketbranche vor immer größere Herausforderungen“, betonte der Deutschland-Chef von Hermes Olaf Schabirosky. Um die Paketflut bewältigen zu können, stocken die Logistiker ihr Personal derzeit massiv auf. Allein die Deutsche Post DHL hat rund 10.000 Aushilfskräfte eingestellt. Außerdem sind mehr als 12.000 zusätzliche Lieferfahrzeuge für den Konzern im Einsatz. Hermes setzt landesweit bis zu 6300 zusätzliche Arbeitskräfte ein. Auch UPS setzt auf Saisonkräfte. Daneben sollen aber auch Mitarbeiter aus der Verwaltung beim Sortieren und Zustellen helfen. „Wir haben die Strategie, dass alle Leute mit anpacken“, sagte ein UPS-Sprecher.
Der zum Otto-Konzern gehörende Paketzusteller Hermes, DPD und UPS verlangen von Großkunden in diesem Jahr erstmals einen sogenannten Peak-Zuschlag, um die mit der Paketflut verbundenen Kosten abzufedern. Privatkunden sind davon nicht betroffen. Die Deutsche Post DHL plant bislang keinen solchen Zuschlag.
Ein Ende des Paketbooms ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Post rechnet bis 2020 jährlich mit einem Anstieg der Paketmengen von fünf bis sieben Prozent. Auch Hermes-Chef Schabirosky, geht davon aus, dass sich die Herausforderung für die Paketzusteller „aufgrund der kontinuierlich steigenden Sendungsmengen absehbar weiter verschärfen wird“. (dpa/ag)